Piazza Pretoria mit Fontana Pretoria, Palermo | italien.de

Piazza Pretoria mit Fontana Pretoria

Über die Piazza Pretoria in Palermo, mit dem gleichnamigen Brunnen (Fontana Pretoria), streiten sich von jeher die Geister. Für die einen ist sie ein ästhetisches Juwel, für die anderen ein Objekt der Schande. Kritiker nennen sie deshalb auch „Piazza della Vergogna“ (Platz der Schande). Der Grund sind freizügige Statuen, die den Brunnen zieren, und die Gemüter strengkatholischer Sizilianer erhitzen.

Königliches Bauwerk

Vizekönig Don Pedro Álvarez de Toledo war es, der den Brunnen im 16. Jahrhundert privat bei dem florentiner Bildhauer Francesco Camilliani in Auftrag gab. Er sollte das Anwesen des Vizekönigs verschönern. Der erlebte die Vollendung des aufwändigen Kunstwerks jedoch nicht mehr. Sein Sohn hatte keine Verwendung für den Brunnen und veräußerte diesen kurzerhand an die Stadt Palermo.

Im Schatten des Gerichtsgebäudes

In der sizilianischen Hauptstadt mangelte es allerdings an einem geeigneten Platz zum Aufstellen des über 130 Meter langen Schmuckstücks. Doch man zeigte sich erfinderisch: Kurzerhand wurde eine Fläche im Herzen der Altstadt, an der Via Maqueda, planiert und der Brunnen auf dem neu geschaffenen Platz, der Piazza Pretoria, aufgestellt. Beide verdanken ihren Namen dem Gerichtsgebäude und heutigen Rathaus, dem Palazzo Pretorio, das sich in unmittelbarer Nähe befindet. Über eine weitläufige Treppe geht es von der Via Maqueda aus zur Piazza hinauf.

Wasserbecken, Treppen und Statuen

Stolze 12 Meter ragt der eindrucksvolle Brunnen im Stil der Spätrenaissance, der nachts beleuchtet ist, dort in die Höhe. Er besteht aus drei Wasserbecken, die untereinander durch Treppen verbunden sind, und eine mittige Säule. Auf dieser thront der Schutzpatron der Stadt, der Genius von Palermo: Ein alter Herr mit Bart und Krone, der eine Schlange trägt.

Im Brunnen tummeln sich zahlreiche marmorne Nymphen und Wassergötter. Zur Empörung religiöser, konservativer Hauptstädter überwiegend völlig nackt. Nachdem es aus diesem Grund immer wieder zu Vandalismus-Schäden am Brunnen gekommen war, schützte man den Stein des Anstoßes zunächst durch ein Gitter, bevor Ende des vorigen Jahrhunderts eine umfassende Restaurierung nötig wurde. Heute erstrahlt die Fontana Pretoria wieder in neuem Glanz und ihre steinernen Statuen blicken reglos und stumm auf Einheimische und Besucher, die sich Tag und Nacht um den Brunnen versammeln.

Bildnachweis: Carmela Rita – Lizenz: CC BY-SA 4.0

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