Sie stand von jeher im Schatten ihrer großen Rivalin Mailand: Die Stadt Lodi in der Lombardei. Seit dem 4. Jahrhundert Bischofsitz, ist sie in erster Linie für ihre prächtige romanische Kathedrale bekannt. Aber auch sonst gibt es in und um Lodi einiges zu sehen.
Die Stadt liegt in der Poebene, genauer gesagt am Fluss Adda, dessen fruchtbare Umgebung vor allem durch Sumpfland geprägt ist und in Teilen zum Naturpark Südliche Adda gehört. Der Park ist wegen seiner artenreichen Fauna vor insbesondere bei Vogelbeobachtern sehr beliebt.
Von der keltischen Siedlung zur mittelalterlichen Handelsstadt
Ursprünglich vom keltischen Stamm der Boier gegründet, geriet die Stadt um 90 vor Christi unter römischen Einfluss. Im Mittelalter wurde Lodi Bischofssitz und Handelsstadt von überregionaler Bedeutung, wodurch sie sich den Unmut des nur 30 Kilometer entfernten Mailands zuzog. Es folgten erbitterte Kämpfe und schließlich die Unterwerfung Lodis. Heute ist die Stadt von Mailand unabhängig und bildet zusammen mit dem umliegenden Gebiet die eigenständige Provinz Lodi, die sich über eine Fläche von 780 Quadratkilometern erstreckt.
Historische Bauwerke und alte Handwerkstradition
In der Stadt sind neben der Kathedrale zahlreiche weitere historische Bauten erhalten, unter anderem mehrere Kirchen, wie San Francesco oder San Lorenzo, sowie Residenzpaläste, allen voran das Palazzo Mozzanica und das Palazzo Modignani. Daneben warten auf den Besucher der Stadt auch einige hübsche Parkanlagen. So sind etwa die Giardini Pubblici der perfekte Ort für eine Mittagsrast nach dem Stadtrundgang.
Lodi ist aber auch für seine Handwerkstradition bekannt. Im Umland gibt es ergiebige Lehmvorkommen. Das Material wurde von den Einheimischen von alters her für die Töpferei genutzt. Auch die Keramikmalerei („Ceramica Vecchia Lodi“) hat in der Region eine lange Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Das Handwerk wird bis heute gepflegt, und wer durch die Läden der Stadt bummelt, kann auch dieser Tage noch so manch hübsches handgefertigtes Stück erstehen.
Mozarts Lodi-Quartett als musikalisches Denkmal
Noch ein interessantes Detail für Musikliebhaber: Wolfgang Amadeus Mozart, der zwischen 1769 und 1770 die Opernaufführungen der Karnevals-Stagione in Mailand besuchte, machte auf dem Rückweg in Lodi Halt und schrieb hier sein berühmtes Streichquartett Nr. 1 KV 80, besser bekannt als das Lodi-Quartett.