Leuchtenes Goldgelb - das ist die Farbe, die Kenner mit der Stadt Senigallia an der Adria verbinden. Ob der golden schimmernde 13 Kilometer lange Sandstrand oder die aus gelben Steinen erbaute Altstadt des Seebades – die intensive Farbe ist hier allgegenwärtig.
Es war vor allem der weitläufige Sandstrand der Spiaggia di Velluto, der Senigallia schon im vorigen Jahrhundert zu einem beliebten Badeort machte. In jüngerer Zeit hat außerdem die Verleihung der begehrten blauen Flagge für ausgezeichnete Wasserqualität weiter zur Popularität des Seebades beigetragen. An der Spiaggia Ponente und der Spiaggia Levante führt eine hübsche Uferpromenade vorbei, auf der sich entspannt entlang schlendern lässt.
Senigallia im Wandel der Zeit
Die zahlreichen historischen Bauwerke des an der Mündung des Flusses Misa gelegenen Ortes lassen seine bewegte Geschichte erahnen. Der Name der Stadt leitet sich ursprünglich vom gallischen Volksstamm der Senonen ab, der als erster hier siedelte. Nach der Eroberung durch die Römer erhielt die Stadt „Sena“, wegen ihrer Lage im unterworfenen gallischen Gebiet, den Namenzusatz „Gallica“; später wurde daraus Senigallia.
Auch die weitere Geschichte der Stadt verlief wechselvoll. Im 6. Jahrhundert wurde Senigallia zum Bistum. Im Mittelalter gehörte die Stadt zunächst zum damaligen Herzogtum Pentapolis, ab dem 17. Jahrhundert dann zum Vatikanstaat.
Wirtschaftlich gesehen hatte Senigallia seit dem 15. Jahrhundert vor allem einen weithin bekannten Ruf als Messestadt. Erst im 19. Jahrhundert entwickelte es sich zunehmend zum Badeort. Heute verfügt das Seebad sogar über einen eigenen Yachthafen.
Renaissance-Festung und eine Brücke ins Meer
Das vielleicht bedeutendste Bauwerk Senigallias ist die mächtige, zinnenbewehrte Rocca Roveresca. Die Festung wurde im 15. Jahrhundert vom damaligen Signore der Stadt, Giovanni della Rovere, erbaut. Heute ist in ihr ein Museum untergebracht.
Außerdem sehenswert sind unter anderem der Dom an der Piazza Garibaldi, das historische Rathaus, der Baviera Palast und das Geburtshaus des Papstes Pius IX. Auf der Piazza del Duca steht der berühmte Löwenbrunnen (Fontana dei Leoni), und die Vergangenheit Senigallias als Messestadt wird an den Arkaden der Portici Ercolani lebendig. An der Piazza della Libertà sollte es der Besucher nicht versäumen, auf der dortigen Seebrücke aufs Meer hinaus zu spazieren. Die Brücke endet an der so genannten Rotonda a Mare, einem dekorativen Rundbau, der als Veranstaltungszentrum genutzt wird.
Senigallia ist sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene gut zu erreichen. Es liegt unmittelbar an der Bahnlinie Rimini – Ancona; auch die Staatsstraße 16 führt direkt in die Stadt.