In Norditalien thront der 3.554 Meter hohe Adamello neben zahlreichen Dreitausendern, die zusammen die imposante Adamello-Gruppe bilden. Flächenmäßig zieht sie in etwa mit der Ortlergruppe gleich, die sich im Norden anschließt. Der nur 40 Kilometer entfernte Gardasee dient vielen Wanderern als Ausgangsort für ausgedehnte Touren durch die Bergwelt. Auch der so genannte Friedensweg schlängelt sich durch die Gebirgsgruppe und erinnert an die Auseinandersetzungen zwischen Italien und Österreich-Ungarn während des Ersten Weltkriegs.
Die faszinierende Welt der Gletscher
An der Grenze zwischen den Provinzen Trient und Südtirol liegt, nördlich von der Adamello-Gruppe, der Gebirgszug Presanella. Lediglich das Genova-Tal trennt die beiden voneinander. Im Norden stellt das Tal Val di Sole eine natürliche Grenze dar, während die mächtige Gebirgsgruppe im Westen bis zum Camonica Tal reicht. Der Adamello befindet sich inmitten des Adamello-Brenta, dem größten Naturschutzgebiet der Provinz Trient.
Innerhalb der italienischen Alpen kann die Adamello-Gruppe auf einer Fläche von 42 Quadratkilometern die meisten Gletscher vorweisen. Zu den größten Gletschern in diesem Gebiet zählen der Pian di Neve mit unglaublichen 18 Quadratkilometern sowie der Mandrone-Gletscher. Zahlreiche Bergsteiger lassen sich dieses Naturphänomen nicht entgehen, aber auch Gletscherforscher zieht es in diese Region.
Viele Wege führen auf den Monte Adamello
Da die Anstiege relativ moderat sind, kommen auch Wanderer mit weniger Praxis und Ausdauer hier voll auf ihre Kosten. Besonders beliebt sind die hiesigen Weitwanderwege, wie zum Beispiel die Bassa Via dell'Adamello, der Adamello-Höhenweg oder der Sentiero Antonioli. Zum Gipfel des Monte Adamello gelangt man quasi von jeder beliebigen Seite. Bis zur jeweiligen Berghütte braucht man knapp zwei Stunden, und dann nochmal vier bis fünf Stunden bis hinauf zum Gipfel.
Die meisten erklimmen den Berg vom östlich gelegenen Val Genova aus und passieren die Mandrone-Hütte und den Mandrone-Gletscher in Richtung Südwesten. Ausgangspunkt für den Aufstieg vom Norden her ist das Valle dell'Avio, von dem aus man, nach Erreichen der Garibaldi-Hütte, um den Stausee Lago Venerocolo herum läuft und sich dann Richtung Osten zum Passo Brizio begibt. Von Westen aus startet man am Ponte del Guat oder Malga Premassone und läuft zur Gnutti-Hütte. Über den Klettersteig Via Terzulli erreicht man den Passo Adamello und schließlich den Mandrone-Gletscher. Startpunkt von südlicher Seite ist das Valle die Salarno, von welchem aus man zum Passo di Salarno vordringt und dann nach Nordwesten zum Pian di Neve marschiert.