Wer den Ursprung des Liparischen Archipels erkunden will, der muss seine Spurensuche auf Filicudi beginnen. Sie ist die älteste aller Äolen, wie die Inselgruppe nach dem griechischen Windgott Äolus auch genannt wird, und stieg vor rund einer Million Jahren aus dem Meer empor.
Grotten und mystische Fabelwesen
Das 9,5 Quadratkilometer große Eiland zieht Besucher unter anderem wegen seiner Vielzahl von Grotten an, allen voran der berühmten Grotta blue Marino im Südwesten der Insel. Wegen ihres einzigartigen Zusammenspiels von Meer und Licht gilt sie als eine der schönsten der gesamten Region. Der Sage nach wurden die Grotten Filicudis einst von geheimnisvollen Fabeltieren und schaurigen Ungeheuern bewohnt.
Auf der gegenüberliegenden Seite, am Capo Graziano, sind noch heute die Reste eines bronzezeitlichen Dorfes zu bestaunen, insbesondere teilweise erhaltene Rotunden-Fundamente (Rundbauten). Daneben finden sich auf Filicudi auch Spuren ausonischer, griechischer, römischer und normannischer Besiedlung.
Tauchen, wandern, Naturgenuss
Die Insel ist aufgrund ihrer bunten, vielfältigen Unterwasserwelt vor allem bei Schnorchlern und Tauchern beliebt, zieht aber auch Ruhe suchende Wanderer und Naturbeobachter an. Farbenprächtige Blüten, wie Ginster und Oleander, bestimmen das Landschaftsbild und in der Luft liegt der Duft mediterraner Kräuter. In früheren Zeiten war die Insel insbesondere für einen reichen Bewuchs mit Farnkraut bekannt, das auf Filicudi im Überfluss vorkam. Lohnenswert ist auch ein Ausflug in den Nordwesten der Insel, zu den beeindruckenden Felsklippen vor ihrer Küste.
Insel der drei Vulkane
Den höchsten Punkt Filicudis bildet der Monte Fossa delle Felci, ein inaktiver Schichtvulkan, der bestiegen werden kann. Bei klarer Sicht bietet er in 774 Metern Höhe einen wunderbaren Blick bis nach Sizilien. Daneben prägen zwei weitere inaktive Vulkane, der fast 400 Meter hohe Lavadom Monte Montagnola und der etwas kleinere Torrione, das Bild der Insel.
Besiedelt ist vor allem der südliche Teil Filicudis. Hier liegen auch Filicudi Porto, Pecorini, und Valdichiesa. Sehenswert ist die Kirche San Stefano aus dem 17. Jahrhundert, die sich über dem Zentrum der Ortschaft Valdichiesa erhebt.