Zum Pontinischen Archipel im Tyrrhenischen Meer gehören die Hauptinsel Ponza sowie die Vulkaninseln Gavi, Palmarola, Zannone, Ventotene und Santo Stefano. Kennzeichnend für die vor der Latium-Küste liegenden Eilande sind ihre zerklüfteten Küsten und die intakte Natur. Bewohnt sind allein Ponza und Ventotene.
Ponza und Ventonene
Das touristisch gut erschlossene Ponza wird täglich von mehreren Fähren angesteuert, unter anderem von Terracina aus. Hinter der malerischen Hauptstadt mit ihrer schönen Strandpromenade erhebt sich die Silhouette des 279 Meter hohen Monte Guardia. Ponza bietet einige schöne Sandstrände, gute Tauchmöglichkeiten und zieht vor allem italienische Touristen an. Den Ursprung der Siedlung bildete einst ein Zisterzienserkloster aus dem 13. Jahrhundert (Santa Maria di Ponza).
Auch die Insel Ventonene verzaubert mit weißen Sandstränden. Sie ist Naturschutzgebiet und bei Tauchern und Schnorchler beliebt. Besonders sehenswert sind hier die Bourbonen-Burg, die Villa di Giulia und die Kirche Santa Candida.
Die unbewohnten Inseln
Die übrigen Inseln des Archipels sind unbewohnt und werden von Ausflugsbooten angefahren. Palmarola, die drittgrößte Insel, ist Tauchgebiet und ihre Haupt- Sehenswürdigkeit ist die Grotta di Mezzogiorno.
Santo Stefano wird vor allem von Geschichtsinteressierten besucht: Ferdinand IV. ließ hier Ende des 18. Jahrhunderts ein Gefängnis errichten. Erst Mitte der 1960er Jahre wurde die gefürchtete Haftanstalt geschlossen.
Zannone war im 13. Jahrhundert Sitz des Klosters Santo Spirito di Zannone. Sie gilt als eine der landschaftlich schönsten Inseln des Archipels. Heute ist Zannone unbewohnt. Ebenso wie das nur 14 Hektar große Felseninselchen Gavi. Beide Eilande sind Rückzugsorte seltener Tierarten.
Naturparadiese mit dunkler Vergangenheit
Der Pontinische Archipel hat aber auch eine dunkle Seite: Schon seit der Antike wurden die fünfzig Kilometer vor der Latium-Küste gelegenen Inseln immer wieder als Verbannungsorte genutzt. Auch die Faschisten internierten in den 1940er Jahren hunderte von Regimegegnern in Lagern auf den Inseln.