Salina, lat. die Salzige: So heißt die mit fast 27 Quadratkilometern zweitgrößte Liparische Insel. Der Name führt in die Irre, denn tatsächlich ist das Eiland das einzige der Inselgruppe, das über ergiebige Süßwasserquellen verfügt und Besucher deshalb mit einer besonders üppigen, grünen Vegetation lockt. In der Antike waren im Süden der Insel jedoch noch ausgedehnten Salzseen zu finden, von denen sich der Name ableitet. Bei den Griechen war die Insel als Didyme (Zwilling) bekannt. Die Bezeichnung weist auf die beiden Zwillingsvulkane Monte Fossa delle Felci, mit 962 Metern die höchste Erhebung Salinas, und Monte dei Porri hin, die der Insel schon aus der Ferne ihre unverwechselbare Silhouette verleihen.
Geheimtipp unter Kennern
Obwohl es die meisten Touristen nach Stromboli oder auf die touristisch gut erschlossene Hauptinsel Lipari zieht, gilt Salina vielen Sizilianern als die schönste der Äolischen Inseln. Die kräftige Vegetation und die vielfältige Tierwelt suchen auf dem Archipel Ihresgleichen und machen Salina zu einem wahren Paradies. Saftig grüne Pflanzen bedecken die Hänge, und es gibt einen reichen Baumbestand, von Kastanien über Kiefern bis zu Kork- und Steineichen. In der fruchtbaren Umgebung finden auch einige seltene Tierarten optimale Lebensbedingungen, um Beispiel der Falco della Regina, eine Greifvogelart.
Malvasia-Wein und Kapernfest
Auch die Bewohner der Insel profitieren von deren Wasserreichtum und Fruchtbarkeit: An fast jedem Haus ranken sich duftende Blüten und es gibt eine florierende Landwirtschaft. Insbesondere Kapern, die nach ganz Italien verschifft werden, und der berühmte Malvasia-Wein gedeihen hier vorzüglich. Jedes Jahr im Juni wird auf Salina das traditionelle Kapernfest ( Sagra del cappero) gefeiert. Besucher, die in eher überschaubarer Zahl nach Salina kommen, sind bei den gastfreundlichen Einheimischen stets herzlich willkommen.
Kultur-und Freizeitangebot
Geschichtsinteressierte finden auf Salina nicht nur Zeugnisse römischer und griechischer Herrschaft, sondern können Funde bewundern, die bis in die Jungsteinzeit zurückdatieren. Besonders sehenswert ist aber auch die Kirche Madonna del Terzito aus dem 17. Jahrhundert, die an der Stelle eines ehemaligen römischen Tempels errichtet wurde.
Für einen reinen Strandurlaub ist Salina weniger geeignet. Die Insel verfügt zwar über eine hervorragende Wasserqualität und auch einige Touristen-Unterkünfte. Strände sind hier jedoch Mangelware, Sandstrände sucht man ganz vergebens. Bei Tauchern ist Salina dagegen beliebt, auf sie wartet hier eine artenreiche Unterwasserwelt.
Die Verkehrsinfrastruktur der Insel ist gut ausgebaut, und die einzelnen Orte sind leicht per Bus erreichbar. In der Nähe des Fähranlegers kann man sich aber auch einen Motorroller mieten und Salina auf eigene Faust erkunden.