Italien ist eines der kulturreichsten Länder der Welt. Architektonische Meisterwerke, weltberühmte Gemälde, imposante Kirchen und Opern, die das Herz bewegen – alles aus italienischer Hand.
Architektonisch ist in jedem noch so kleinen Städtchen in Italien ein Schatz zu finden. Natürlich gibt es große, bedeutsame und bekannte Bauwerke wie den Petersdom in Rom, die Santa Maria del Fiore in Florenz oder die eindrucksvolle gotische Kathedrale Duomo di Santa Maria Nascente in Mailand, aber davon lassen sich kleinere Städte wie Livorno, wo sich ebenfalls ein Dom befindet oder Triest mit der klassizistischen Börse nicht einschüchtern.
Gerade in der bildenden Kunst dürften jedem die großen Meister bekannt sein. Giotto di Bondone war ein Wegbereiter der italienischen Renaissance, der nicht nur die Campanile des Florentiner Doms entwarf, sondern auch grandiose Freskenzyklen in der Basilika San Francesco in Assisi, der Cappella degli Scrovegni in Padua oder der Santa Croce in Florenz hinterließ. Letztere beherbergt außerdem die Grabstätte Michelangelos. Sein weltberühmtes Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle oder die anmutige Pietà im Petersdom sind nur zwei Beispiele für sein künstlerisches Wirken. Michelangelos David ist die wohl bekannteste Plastik in der gesamten Kunstgeschichte und lässt sich in der Galleria dell’Accademia in Florenz bewundern. Auch die Galleria degli Uffizi sollten Sie sich beim Besuch in Florenz nicht entgehen lassen. Von der Antike bis zum Spätbarock finden Sie Werke der Malerei und Bildhauerei. Als Beispiel sei hier Sandro Botticellis anmutige „Geburt der Venus“ angeführt.
Wenn man von italienischer Kunst spricht darf aber einer natürlich nicht fehlen: Leonardo da Vinci, ein Genie in Kunst und Wissenschaft schenkte uns „Das letzte Abendmahl“ im Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie in Mailand als eines der vielen Werke, die sich heute auf der ganzen Welt in Museen finden.
Bewegen wir uns in die Moderne, sollte Giorgio de Chirico, der mit der Pittura metafisica dem Surrealismus den Weg bereitete, nicht vergessen werden. Seine „Gladiatoren“ (1932) sind im Museo Revoltella – Galleria d’Arte Moderna in Triest ausgestellt.
Nicht nur in der bildenden Kunst kann sich italienische Kultur sehen lassen. Als wichtigstes literarisches Werk gilt Dante Alighieris „Divina Commedia“, die göttliche Komödie, mit der die Grundlage der modernen italienischen Sprache geschaffen wurde. In Mantua finden Sie nicht nur eine Statue des bedeutsamen Schriftstellers, Sie begeben Sich gleichzeitig auf die Spuren von Romeo und Julia. Hier verweilte Romeo im Exil, während Julia in Verona auf ihn wartete – womöglich auf ihrem berühmten Balkon, den Sie heute noch besuchen können.
In Verona können Sie auch wunderbar einen Abend in der Freilichtoper verbringen. Lauschen Sie hier Verdis Aida oder Puccinis „Madama Butterfly“ in der Scala in Mailand. Wenn Sie eher der klassischen Strömung zugeneigt sind, besuchen Sie Paganinis Grabmal in Parma oder das jährlich im August stattfindende Rossini Opera Festival in Rossinis Geburtsstadt Pesaro.
Gerne wird im Zusammenhang mit Kultur der Film vergessen. Doch spielt zum Beispiel der Italowestern eine bedeutende Rolle in der Pop-Kultur. Nicht nur Bud Spencer und Terence Hill, die mit bürgerlichen Namen Carlo Pedersoli und Mario Girotti heißen und aus Italien stammen, wurden durch Klassiker wie „Vier Fäuste für ein Halleluja“ (1971) beliebt. Sergio Leone bereicherte die Filmwelt mit seiner Dollar-Trilogie und „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968), der nicht nur visuell beeindruckt, sondern durch Ennio Morricones Filmmusik eine beeindruckende Tiefe erhält.
Aktuelle Filme sind bei den internationalen Filmfestspielen in Venedig vertreten. Sie finden seit 1932 jedes Jahr im August bzw. September als Teil der Biennale für zeitgenössische Kunst statt und stehen mit dem Filmfestival Cannes und der Berlinale auf Augenhöhe. Beim Torino Film Festival in Turin treten jeden November neue Regisseure in den internationalen Wettbewerb.
Möchten Sie sich vom Film inspirieren lassen und ein malerischen Plätzchen zum verreisen finden, sei Ihnen „Der Postmann“ (Michael Radford, 1997) empfohlen. Gedreht wurde auf der charmanten liparischen Insel Salina vor der Nordküste Siziliens und auf der wunderschönen bunten Insel Procida im Golf von Neapel.