Er ist ein Bauwerk der Superlative: Der Apostolische Palast oder Papstpalast in der Vatikanstadt. 1.400 Räume auf einer Fläche von 55.000 Quadratmetern umfasst der monumentale Gebäudekomplex, mit dessen Errichtung man Anfang des 13. Jahrhunderts begann und der bis ins 17. Jahrhundert immer weiter ausgebaut wurde.
Die päpstlichen Gemächer befanden sich ursprünglich im zweiten, später dann im dritten Stock des Palastes. Neben Wohn- und Schlafzimmer, Bad und Büro gibt es hier unter anderem auch eine Bibliothek und eine Privatkapelle. Vom zweiten Fenster auf der rechten Seite aus, dem des Papst-Büros, spricht der Heilige Vater an Sonn- und Feiertagen zu den Gläubigen und betet den Angelus (Engel des Herrn). Als Gebetseinladung erklingt zuvor jeweils das Angelusläuten.
Anders als seine Vorgänger wohnt Papst Franziskus nicht im Apostolischen Palast, sondern im vatikanischen Gästehaus. Den Palast nutzt er nur als Arbeitsort und für offizielle Anlässe. Zwischen Juli und September halten sich die Päpste traditionell gar nicht im Vatikan auf, sondern in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo.
Im zweiten Stock des Apostolischen Palasts sind heute Räumlichkeiten für Privataudienzen zu finden; die Sala Clementina wird für größere Veranstaltungen genutzt. Der Papstpalast beherbergt außerdem auch Büros der römischen Kurie, also der Verwaltung des Heiligen Stuhls.
Der von der Schweizergarde bewachte Haupteingang des Palastes ist mit einem Bronzeportal versehen. Die Scala Regia führt von hier aus zur Sixtinischen Kapelle.
Besuchern ist nur ein Teil des Papstpalastes zugänglich. Dabei handelt sich um diejenigen Bereiche, die zu den Vatikanischen Museen gehören, etwa die von Alexander VI. Borgia errichteten Borgia-Appartamenti und die Sixtinische Kapelle des Papstes Sixtus IV.
