Basilica Palladiana, Vicenza | italien.de

Basilica Palladiana

Ursprünglich bildeten zwei miteinander verbundene gotische Paläste, das "Palatium Vetus" und "Palatium Communis" - der Alte- und der Stadtpalast, den von 1449 bis 1451 gebauten Palazzo della Ragione. Hier fanden sich die Mitglieder des großen Rates der Stadt zu ihren Versammlungen ein.

 

Ende des 15. Jahrhunderts beschloss der Rat, das Bauwerk solle ein neues Antlitz erhalten. Der Architekt Tommaso Formenton wurde mit der Neugestaltung des Palazzos beauftragt. Er orientierte sich bei seiner Planung offensichtlich am Palazzo della Ragione in Padua, so dass der neue Palazzo dem Bauwerk in Padua unverkennbar ähnelte. Durch Fehler in der Ausführung stürzte die Fassade bereits zwei Jahre nach der Fertigstellung teilweise ein. Die Suche nach einem Baumeister/Architekten, der dieser Aufgabe würdig war und dessen Pläne den Rat der Stadt überzeugten, begann von Neuem.

 

Über 50 Jahre dauerte es, bis der für diese Aufgabe geeignete Architekt gefunden wurde. Der Rat der Stadt konnte sich weder für die Pläne von Antonio Rizzo, Giorgio Spavento (1496) Sansovino (1538), Serlio (1539), Sanmicheli (1541) noch von Giulio Romano (1542) erwärmen. 1546 reichte der bis dahin unbedeutende Palladio seine Entwürfe ein. Drei Jahre wurde über seine Pläne debattiert, bis man sich schließlich 1549 auf Palladios Konzept einigen konnte.

Palladio wird zum wichtigsten Architekten der Renaissance in Oberitalien

Andrea della Gondola, ein junger Baumeister aus Vicenza, von seinem Mentor Trissino Palladio genannt, wurde mit seinem ersten Meisterwerk zum angesehenen und begehrten Architekten. Palladio legte mit seinem ersten öffentlichen Auftrag den Grundstein seiner einzigartigen Karriere. Der Palazzo della Ragione wird jetzt „Basilica Palladiana“ genannt.

Vom Baubeginn 1549 bis zur endgültigen Fertigstellung 1614 vergingen über 60 Jahre. Entstanden ist ein für die damalige Zeit außergewöhnliches Bauwerk. Die aus weißem Marmor gefertigte Doppelfassade nach dem Vorbild eines antiken römischen Theaters und die sich stetig wiederholenden „venezianischen Fenster“ verleihen der Basilica ein harmonisches und plastisches Aussehen.

 

Die doppelten Bogengangsäulen des Erdgeschosses zieren dorische Kapitelle. Das mit Brüstungen versehene Obergeschoss wird von Säulen mit ionischen Kapitellen getragen. Das Dach erinnert an einen umgedrehten Schiffsrumpf und schließt das Gebäude mit auf Sockeln stehenden Statuen ab.

 

1945 wurde sie bei der Bombardierung Vicenzas stark beschädigt. Restauriert wurde die Basilica (leider) mit Stahlbeton. Heute befinden sich im Erdgeschoss zahlreiche Geschäfte. Die drei Räume im Obergeschoss dienen zeitweise als Schauplatz von Architektur- und Kunstausstellungen.

 

Die Basilica gehört, zusammen mit weiteren Kunstwerken Palladios, zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Bildnachweis: Didier Descouens – Lizenz: CC BY-SA 4.0

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