Am Golf von Orosei auf Sardinien liegt eine Bucht, die für ihr unvergleichliches Farbenpiel berühmt ist: Cala Mariolu. Weiße bis pastell-rosafarbene Kiesel bedecken die Gestade und das Wasser leuchtet von blau bis türkisgrün. Die hellen Steinchen des Strandes werden aufgrund ihrer Farbe und Form im Volksmund auch als Schneeflockenkiesel bezeichnet.
Die Bucht von Cala Mariolu liegt im Schatten hoher Klippen und ist auf dem Landweg nur schwer zu erreichen. Die meisten Urlauber kommen mit dem Boot hierher. Doch die Überfahrt lohnt: Ihr klares Wasser, die hellen Kalksteinfelsen, die weißen Kiesel und das intensive Blau des Meeres machen Cala Mariolu zu einem Traumstrand. Sein Meeresgrund ist ein beliebtes Schnorchel-Revier, mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt. In der Gegend gibt es außerdem zahlreiche Höhlen zu erkunden.
Im Hinterland von Cala Mariolu erstreckt sich der Parco Nazionale del Golfo di Orosei e del Gennargentu. Der Park am Gennargentu-Gebirge, dem höchsten auf Sardinien, vereint alpine mit mediterranen Zonen. Entsprechend vielfältig sind seine Flora und Fauna. Hier finden sich Orchideen ebenso wie Alpenveilchen oder Krokusse. Der seltene Steinadler zieht majestätisch seine Bahnen, aber auch Wanderfalken, Kormorane oder Wildschafe sind hier heimisch. Bis ins 20. Jahrhundert lebte in der Gegend um Cala Mariolu auch noch die seltene Mönchsrobbe, die heute hauptsächlich an der griechischen und türkischen Küste zu finden ist.
Ein schöner Ausflug führt von Cala Mariolu ins gut 30 Kilometer entfernte Arbatax, das für seine blutoten vulkanischen Porphyr-Felsen (rocce rosse) berühmt ist. Stolz ragen sie aus dem blauen Meer und strecken ihre Spitzen Kirchtürmen gleich in den Himmel. Lohnende Ziele sind auch die schöne Bucht Cala Goloritzè oder der Strand von Cala Luna.
Zwischen Cala Mariolu und Arbatax verkehren Boote. Die Bucht ist aber z.B. auch von Cala Gonone und Santa Maria Navarrese aus gut auf dem Seeweg erreichbar.