Die Galleria Vittorio Emanuele II. in Mailand ist das bauliche Verbindungsglied zwischen Domplatz und Piazza della Scala. Neben der mächtigen Kathedrale ist sie der ganze Stolz der Stadt, das „Wohnzimmer Mailands“ (Salotto di Milano).
Das prächtige Gebäude wurde Ende des 19. Jahrhunderts nach Entwürfen des Architekten Giuseppe Mengoni als überdachte Fußgängerzone errichtet. Benannt ist es nach König Viktor Emanuel II aus dem Haus Savoyen, der sich einst an die Spitze der italienischen Risorgimento-Bewegung gestellt hatte, die zur Einigung Italiens führte. Vittorio Emanuele II. war es auch, der am 7. März 1865 den Grundstein zu der Galerie legte. Der eigentliche Abschluss der Arbeiten, einschließlich der Eingangsbögen und der nördlichen Portiken der Piazza Duomo, erfolgte allerdings erst 1878. Der Architekt Mengoni erlebte die offizielle Einweihung seiner Galerie tragischerweise nicht mehr, da er 1877 im Laufe der Arbeiten beim Sturz von einem Gerüst verstarb. Von 2014 bis 2015 wurde die Galerie anlässlich der Expo 2015 der umfassendsten Restaurierung seit dem Zweiten Weltkrieg unterzogen.
Die Galleria Vittorio Emanuele II. wurde im eklektizistischen Stil errichtet, der Elemente verschiedener Architektur-Epochen miteinander verbindet. Üppige Verzierungen, Stuck und Fresken, Ornamente und Ranken, Figurendarstellungen und halbmondförmige Gemälde wechseln sich im Salotto di Milano ab.
Das gläserne, mit einem Stahlgerüst versehene Dach wurde in Form eines Kreuzes aufgebaut und ist 47 Meter hoch. Vier große Mosaiken bedecken den Fußboden. Sie zeigen Symbole der Städte Rom, Florenz, Turin und Mailand: Die römische Wölfin, den Schwan von Florenz und den Stier von Turin sowie ein rotes Kreuz auf weißem Grund für Mailand.
Der achteckige Raum im Zentrum der Galleria ist ein beliebter Veranstaltungsort. Rund um das zentrale Kreuz reihen sich Cafés aneinander. Die luxuriösesten Geschäfte bieten in der Galerie ihre Waren an. Armani und Versace, Luis Vuitton und Gucci haben hier ihre Läden. Hinzu kommen exquisite Restaurants und Bars, sowie ein 7-Sterne Hotel, dessen Suiten die Namen italienischer Komponisten tragen.
Als historisch anerkannt sind unter anderem das Caffè Campari, das Caffè Biffi und das Restaurant Savini (alle 1867 eröffnet) sowie das Ladenlokal der Fratelli Prada aus dem Jahre 1913. Und dann sind da noch die Dachterrassen der Galerie. Täglich von 9 bis 23 Uhr kann man hier einen Panoramaausblick über die ganze Stadt genießen.