Naviglio Grande in Mailand | italien.de

Navigli

Die Navigli - Mailands stille Wasser

Es gibt in Mailand einen Ort, an dem sich der Besucher fast nach Venedig versetzt fühlt: Das Navigli-Viertel. Die historischen Wasserstraßen sind der Ruhepol in der Hektik der Großstadt. Am Ufer der schmalen Kanäle verweilt ein jeder gerne, um den Blick tief in ihren stillen Wassern zu versenken und die Seele baumeln zu lassen - ob Mailänder oder Tourist.

Aus der Not geborenes Wahrzeichen

Was Mailand heute Flair und Atmosphäre verleiht, war ursprünglich einer puren Notwendigkeit geschuldet. Der Stadt fehlte der direkte Zugang zum Meer. Nicht nur für den Handel war dies ein nicht zu unterschätzendes Hemmnis. Doch die findigen Mailänder wussten Rat: Im 12. Jahrhundert machten sie sich an den Ausbau eines etwa 90 Kilometer langen Kanalnetzes, das die Stadt und ihre weitere Umgebung an die Flüsse Adda, Pavia, Po und Ticino sowie an den Lago Maggiore und den Comer See anband. Das war die Geburtsstunde der Navigli. Kein geringerer als Leonardo Da Vinci war an der Konstruktion des ausgefeilten Schleusensystems der Kanäle beteiligt. Später entstand ein durchgehender Wasserweg bis zur Adria.

Die Navigli im Wandel der Zeit

Der Bau des berühmten Mailänder Doms ist ohne die Navigli kaum denkbar. Allzu beschwerlich wäre der Transport der schweren Marmorblöcke auf dem Landwege gewesen. Aber auch Industrie und Handel profitierten von den Wasserkanälen.

 

Was Mailand einst Wohlstand und Prosperität einbrachte, geriet im 19. und 20. Jahrhundert jedoch mehr und mehr in Misskredit. Die Navigli galten vielen als unhygienisch, nicht mehr zeitgemäß und insgesamt nur noch störend. Längst hatte der motorisierte Verkehr auf Straße und Schiene sie als Transportwege abgelöst. Bereits in den 1850er Jahren schüttete man die ersten Kanäle zu; weitere folgten. Lediglich Teile des am Hafenbecken zusammentreffenden Naviglio Grande und Naviglio Pavese sowie der Naviglio Martesana blieben letztlich verschont. Letzterer erlebte in den vergangenen 20 Jahren eine Renaissance; heute führt ein gut ausgebauter Radweg an seinen stimmungsvollen Ufern entlang.

Szeneviertel und Place to be

Insgesamt haben sich die Mailänder heute auf ihr zu Unrecht geschmähtes Erbe zurückbesonnen. Nachdem er lange ein Stiefkinddasein führte, erfuhr der Navigli-Bezirk eine Wandlung vom Armen- zum Künstler- und Szene-Viertel und zur bevorzugten Wohngegend. Die Straßen sind gesäumt von Cafés, Bars und Restaurants, und abends werden die Kanäle zum In-Treffpunkt der eleganten jungen Mailänder.

  Und auch die Touristen zieht es ins Navigli-Viertel. In Ausflugsbooten schaukeln sie die Kanäle entlang und bewundern die prachtvollen Brücke und romanischen Winkel dieses ursprünglichen Stückchens Mailand.

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