Quattro Canti – vier Ecken - so heißt der wahrscheinlich schönste Platz Palermos. Streng genommen führt der Name jedoch in die Irre - wurde die berühmte Piazza doch nicht etwa vier- sondern achteckig angelegt.
Der Platz geht auf den spanischen Vizekönig Maqueda zurück. Nachdem im 17. Jahrhundert der heutige Corso Vittorio Emanuele ausgebaut und verlängert wurde, ließ der Vizekönig eine zusätzliche Straße bauen, die heutige Via Maqueda. An der Kreuzung beider Straßen entstand damit die achteckig ausgelegte Piazza.
Vizekönig Juan Fernández Pacheco, Herzog von Villena, war es dann, der den Platz an vier Ecken mit vier prachtvollen barocken Palästen bebauen ließ. Von ihm leitet sich auch der offizielle Name des Platzes, Piazza Vigliena, ab. Für den Bau der Paläste zeichnet der florentiner Architekt Giulio Lasso verantwortlich.
Die nach innen gewölbten, geschwungenen Fassaden der vier Paläste ähneln einander stark – und doch hat jede von ihnen ihr eigenes Gepräge. Jedes der Gebäude ist reich mit Statuen, Säulen und Springbrunnen verziert.
Die Paläste sind den vier Bezirken Palazzo Reale (Südwesten), Monte di Pietà (Nordwesten), Castellammare (Nordosten) und Tribunali (Südosten) zugeordnet. Jeder von ihnen ist einem spanischen Vizekönig und einem Schutzheiligen gewidmet und einer Jahreszeit zugeordnet. Letztere werden durch unterschiedliche Brunnen symbolisiert.
Zum Bezirk Palazzo Reale gehören die Statuen Karls V. und der Schutzheiligen Cristin sowie die Jahreszeit Frühling. Monte di Pietà sind Phillip II., der Heiligen Ninfa und dem Sommer zugeordnet. Castellammare steht mit Phillip IV, der Schutzheiligen Olivia und dem Herbst in Verbindung und zu Tribunali gehören die Statuen Phillipps III., der Heiligen Agatha sowie die Jahreszeit Winter.