Die Abtei von San Fruttuoso (Abbazia di San Fruttuoso) bei Camogli liegt malerisch in einer Bucht am Golfo Paradiso, zwischen Genua und dem Kap von Portofino. Zu dem einsam gelegenen Klosterkomplex aus dem 8. Jahrhundert gibt es keine Straßenverbindung. Er ist lediglich mit dem Schiff oder über Wanderwege zu erreichen.
Die Gründung San Fruttuosos datiert auf das Jahr 711 n. Chr. Sie wird Mönchen zugeschrieben, die damals vor den einfallenden Sarazenen in die kleine Bucht geflohen waren. Im Mittelalter stand die Abtei unter dem Schutz der Familie Doria, die hier im 16. Jahrhundert einen Wehrturm errichten ließ, zum Schutz gegen feindliche Piraten. Der Torre Doria, mit dem Wappen der Adels-Familie, wacht bis heute über San Fruttuoso.
Boote zur Abtei legen unter anderem von Genua, Portofino und Camogli aus ab. Wanderungen starten in Portofino und Camogli. Vor der Abbazia di San Fruttuoso erstreckt sich heute ein kleiner Strand. Dies war jedoch nicht immer so. In früheren Zeiten befanden sich die Klostergebäude direkt am Wasser. Der Strand entstand erst durch einen Erdrutsch Anfang des 20. Jahrhunderts.
San Fruttuoso ist aber nicht nur wegen der wunderschönen Abtei eine Reise wert. Viele zieht es noch wegen einer ganz anderen Attraktion hierher - und diese Sehenswürdigkeit befindet sich nicht etwa an Land, sondern mehr als 15 Meter unter der Wasseroberfläche! Die Rede ist vom berühmten Cristo degli Abissi.
Die zweieinhalb Meter hohe Bronzestatue erinnert an einen in der Nähe zu Tode gekommenen Taucher. Sie wurde 1954 von dem Bildhauer Guido Galletti geschaffen. Als Material dienten ihm unter anderem eingeschmolzene Schiffsteile und Kirchenglocken.
Das außergewöhnliche Kunstwerk wurde nach seiner Fertigstellung in der Bucht von San Fruttuoso auf dem Meeresboden aufgestellt, nur wenige hundert Meter vom Kloster entfernt. Von Portofino und Camogli aus werden Tauchausflüge an den magischen Ort durchgeführt.