Die Sixtinische Kapelle im Vatikanstaat im Herzen Roms zählt zu den berühmtesten Gebäuden der Welt. Vor allem die meisterhaften Malereien an den Wänden und das einzigartige Deckengemälde der Kirche machen die Sixtinische Kapelle zu einem unvergleichlichen Kunstwerk weltweit. Die Geschichten und Bilder aus dem Leben Jesu und der Genesis stammen zum großen Teil aus der Hand des legendären Michelangelo sowie anderer bedeutender Künstler der Renaissance.
Errichtet wurde die Sixtinische Kapelle unter Papst Sixtus IV. in den Jahren 1475 bis 1483. Sein Papstname war zugleich der Namensgeber für das bedeutende Gebäude. Die Sixtinische Kapelle wurde in ihren Proportionen dem Tempel Salomons nachempfunden und ist ungefähr doppelt so lang (40,9 m) wie hoch (20,4 m). In der Breite misst sie 13,4 m. Die Kapelle dient unter anderem der Konklave, der berühmten "Einschließung" der Kardinäle, wenn ein neuer Papst gewählt werden muss.
Die Wandgemälde in der Sixtinischen Kapelle teilen sich in zwei große Bereiche. Auf der Nordwand werden Geschichten aus dem Leben Jesu gezeigt, auf der Südwand Metaphern der Genesis sowie mosaische Themen. Zu den bekanntesten Darstellungen aus dem Neuen Testament zählen die Meisterwerke der "Versuchung Christi" von Botticelli und der "Bergpredigt" von Rosselli. Eindrucksvoll ist auch das "Begebenheiten aus dem Leben des Mose" von Boticelli an der Südwand der Sixtinischen Kapelle.
Über vier Jahre lang malte Michelangelo im Auftrag von Papst Julius II. an dem unvergleichlichen Deckengemälde der Sixtinische Kapelle. Das imposante Werk erstreckt sich über insgesamt 520 qm und erzählt mit 115 überlebensgroßen Charakteren die Schöpfungsgeschichte. Weltweit besonderen Anklang fand dabei der Ausschnitt "Die Erschaffung Adams", der jene häufig reproduzierte Szene zeigt, in der Gott Adam durch seinen ausgestreckten Zeigefinger zum Leben erweckt.