Wer seinen Urlaub am Comer See verbringt, der kommt an ihr nicht vorbei: An der Villa Carlotta in Tremezzina. Der prachtvolle Bau mit den weitläufigen Parkanlagen ist ein wunderbares Beispiel einer historischen Sommerresidenz des 18. Jahrhunderts.
Bereits Ende des 17. Jahrhunderts wurde im Auftrag von Giorgio II. Clerici mit der Errichtung der Villa begonnen. Seine Enkelin veräußerte das Herrenhaus später an Gian Battista Sommariva, der es im klassizistischen Stil des Directoire ausbauen und den wunderschönen Park anlegen ließ. Sommariva schuf außerdem eine beeindruckende Kunstsammlung, unter anderem mit Werken von Antonio Canova und Francesco Hayez. Seine Erben verkauften die Villa an Marianne von Oranien-Nassau weiter, die sie in der Folge ihrer Tochter, Prinzessin Charlotte von Preußen, schenkte. Das Herrenhaus geriet dadurch in den Besitz der Familie von Sachsen-Meiningen, das sich dem weiteren Ausbau der Gärten widmete.
Im Inneren der Villa, die heute ein Museum beherbergt, sind unterschiedlich ausgestattete Säle zu bewundern. Dazu gehören der Amor- und Psyche-Saal, der Romeo und Julia- oder Hayez-Saal sowie der Kameen-Saal, in dem eine Vielzahl kostbarer Relief-Kunstwerke aus Schmucksteinen ausgestellt ist. Im oberen Stockwerk warten einige Wohnräume auf den Besucher, so das Zimmer der Prinzessin Carlotta, das Zimmer Georgs II oder der rote Salon.
Nicht minder sehenswert sind die zauberhaften, acht Hektar großen Parkanlagen der Villa. Vom Herrenhaus führt eine prunkvolle Treppe über fünf Terrassen den Hang hinab. Der Garten ist in vielfältig gestaltete Bereiche unterteilt, unter anderem einen englischen und einen italienischen Garten, einen Bambus- und einen Steingarten. Weithin bekannt ist die Villa für ihren Rhododendron- und Azaleengarten mit über 150 Pflanzenarten. Statuen, Brunnen und weitere dekorative Elemente vervollständigen die Gartenlandschaft. Vom Park der Villa Carlotta aus genießt der Besucher außerdem einen wunderbaren Ausblick auf den Comer See.