Wer die Villa Lante in Bagnaia einem Stadtteil von Viterbo besucht, der taucht in eine andere Welt ein. Die weitläufigen Parkanlagen des Anwesens muten wie ein verspielter Paradiesgarten an.
Der Park wurde im 16. Jahrhundert von Giacomo Barozzi da Vignola auf einem Hügel angelegt. Der Architekt schuf ein Labyrinth aus Wegen und Treppen, die an Pavillons und Brunnen, an Statuen, Wasserfällen und Grotten voreiführen. Zwischen den sattgrünen Bäumen, Sträuchern und Beeten schaffen die bizarren Fantasiebauten eine geradezu magische Atmosphäre.
Allgegenwärtig ist im gesamten Park das Element Wasser: Glitzernde Wasserfälle, Springbrunnen, Wasserbecken und schalen, Brunnen und sanft dahinfließende Wasserläufe ziehen sich durch das Areal und verwandeln den Garten in eine schimmernde, verwunschene Traumlandschaft.
Mittig in unteren Teil des Gartens liegt die große Brunnenanlage Fontana del quadrato, die Figurengruppen zieren. Hangaufwärts folgen der Lichterbrunnen sowie die Venus- und die Neptungrotte. Im Zentrum des Parks befindet sich ein gewaltiger Steintisch, die so genannte Kardinals-Tafel, mit eigenem Wasserlauf.
Im oberen Bereich des Lustgartens sind der Gigantenbrunnen, mit seinen verwinkelten Wasserläufen, und der Delfinbrunnen zu finden. An der höchsten Stelle befindet sich in einer weiteren Grotte schließlich die Quelle, deren kühles Nass für die gesamte Parkanlage speist.
Die Villa Lante selbst geht auf einen im 15. Jahrhundert im Auftrag von Kardinal Riario errichteten Jagdsitz zurück. Im 16. Jahrhundert ließ Kardinal Gambara den Komplex von Giacomo Barozzi da Vignola, der auch Baumeister der Villa Farnese in Caprarola war, zu einer Villa ausbauen. Später kamen noch zwei Casini in der Parkmitte hinzu. Der Name der Villa geht auf Herzog Ippolito Lante zurück, der Mitte des 17. Jahrhundert letzte Veränderungen an dem Anwesen vornehmen ließ.
Wegen ihrer zauberhaften Anlagen, die einem Märchenbuch entsprungen zu sein scheinen, ist die Villa Lante auch für Familien mit Kindern ein schönes Ausflugsziel.