Die mittelitalienischen Abruzzen sind eine Region zum Aufatmen. Saubere Luft in bis zu 3.000 Meter hohen Bergen und 130 Kilometer Küste laden zum ausgiebigen Sport- und Relax-Urlaub ein. Ein Drittel der Fläche dieser Region steht unter Naturschutz. Romantische Berglandschaften, dichte Wälder und Wildbäche sind Heimat vieler seltener Tier- und Pflanzenarten. Im Nationalpark der Abruzzen im Sangro-Tal sieht man zum Beispiel Luchse, Gemsen, Adler, Falken und seltene Singvögel. Wo früher Weidehirten mit ihren Schafen entlang liefen, genießen Urlauber heute ein ideales Terrain zum Wandern. Nur wenige wissen, dass die Abruzzen gerade für Radsportler eine ideale Destination sind. Mehr als 45 Radwanderstecken bietet die Region, von leicht bis anspruchsvoll. Landschaftliche Höhepunkte sind neben dem "Campo Imperatore Nationalpark" der Abruzzen auch das „Gran Sasso“-Massiv. Das Loslassen vom Alltag fällt vor dieser filmreifen Kulisse ganz leicht.
Küsten umrahmen faszinierende Gebirgslandschaften
Pescara, die größte Stadt der Abruzzen mit 123.000 Einwohnern, bietet kilometerlange Strände, ist aber im Zweiten Weltkrieg stark zerstört worden. Das in geometrischen Straßenzügen angelegte wirtschaftliche Zentrum ist manchen Touristen womöglich zu quirlig, im Gegensatz zu den gemütlichen Küstenstädtchen Alba Adriatica und Vasto. Das 40.000 Einwohner zählende Vasto wurde auf einem Felsplateau errichtet. Darunter säumt sich ein Palmen-Strand mit hübschen Cafés und Restaurants. In der Altstadt findet man den Renaissancepalast „Palazzo d’Avalos“ und das imposante Schloss „Castello Calderesco“. Lohnend ist auch ein Ausflug nach Termoli, im benachbarten Molise. Die Kleinstadt thront auf einem Felsen über dem Meer mit einen herrlichen Sandstrand. Hier findet man noch das klassische Italien - verwinkelte Gassen, große Tomatendosen, die zu Blumenkübeln umfunktioniert wurden, gut hörbare Fernseher, die aus offenen Fenstern schallen und der Duft von Sugo in der Luft.
Regeneration und Romantik in Abruzzens Schloss-Hotels
Tief im Inneren der Abruzzen befinden sich einige Wellness-Zentren und Schlosshotels, die Seelen-Balsam verströmen. Gestresste und Diät-Willige finden hier das, wozu sie im heimischen Alltagstrubel oft nicht kommen: Etwas Zeit für sich selbst. Für ein schönes Buch, für Yoga-Stunden, lange Spaziergänge, Massage- oder Schönheitsanwendungen. Zum Abschalten in nobler Umgebung, auf einem Hügel oberhalb des Dörfchens Casacanditella in der Provinz Chieti, lockt das Castello di Semivicoli aus dem 17. Jahrhundert. Es gehört zum Weingut Masciarelli. Marina Cvetic, die Frau des verstorbenen Winzers, eröffnete das aufwändig restaurierte Schloss 2009 für Romantiker, Geschäftsleute und Genießer. Pärchen, die durch die historischen Gemäuer und den verborgenen Garten gewandert sind, werden nach einem Besuch dieses Schlosses ihre Heiratspläne womöglich in die Abruzzen auslagern wollen. Die Abruzzen haben ein inspirierendes Flair, als intakte Naturregion sind sie in jedem Fall eine Entdeckung wert.