Umbrien ist nicht so berühmt wie die Toskana und hat keinen Zugang zum Meer, doch genau darin liegt der Zauber der mittelitalienischen Region. Es hat noch den stillen Charme, den alle Welt in Italien sucht. Im herrlich grünen Herz Italiens kommen Genießer, Kunstliebhaber und Naturverbundene gleichermaßen auf ihre Kosten.
Umbrien wird den meisten Touristen, die zu den Stränden der Tyrrhenischen und Etruskischen Küste oder nach Rom strömen, im wahrsten Sinne des Wortes links liegen gelassen. So kommt es, dass Umbrien – dank seiner Urtümlichkeit – nicht nur als Geheimtipp gilt, sondern auch ein wenig preisgünstiger ist als die meisten der bekannten Ferienziele Italiens. Wer die Region zwischen dem Lago Trasimeno im Nordwesten und den Ausläufern der Sibillinischen Berge im Südosten bereist, wird mittelalterliche Städte, poetische Landschaften und viele andere “Schätze“ auf seinem Weg entdecken.
Auf den Spuren von Franz von Assisi und heutigen Musik-Legenden
Die Schönheit Umbriens ist ihren traditionsbewussten Einwohnern zu verdanken, die ihr kulturelles Erbe bewahren und nicht zugunsten eines schnell wachsenden Tourismus offensiv vermarkten. Etrusker, Römer und Langobarden haben in Umbrien über 3000 Jahre hinweg kulturelle Spuren hinterlassen. In Perugia, der regionalen Hauptstadt, wurde im 13. und 14. Jahrhundert eine der ersten Universitäten Europas gegründet. Noch heute besitzen Kunst, Kultur und Wissenschaft hier einen hohen Stellenwert. Das Umbria Jazz Festival ist eines der besten Beispiele dafür. Es ist eines der wichtigsten europäischen Musikereignisse und findet seit fast 40 Jahren jeden Juli zehn Tage lang in der Altstadt statt. Oft lauschten hier mehr als 200.000 Besucher der Musik von Jazz-, Pop- und Blueslegenden wie Ambrose Akinmusire, James Brown, Alicia Keys oder Sting.
Nur etwa 20 Kilometer östlich von Perugia wirkte einst Franz von Assisi. Seine Heimat ist heute eines der berühmtesten Wallfahrtsorte Italiens und zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die herrlichen Fresken in der Basilika San Francesco von Assisi sollte sich keiner entgehen lassen.
Gastronomie und Weinkultur
Weinberge, Olivenhaine und liebliche Täler bieten Wanderern heute wie einst Franz von Assisi Erholung und Inspiration. In Umbrien, das sich einer tausendjährigen Weinbautradition erfreut, können Genießer edle Tropfen, Kulinarik und Natur zeitgleich genießen. Das Fremdenverkehrsamt von Trevi bietet jedes Jahr im April ein entspanntes Picknick zum Klassik-Konzert unter Olivenbäumen an.
Eine der bekanntesten Weinkellereien Umbriens namens „Arnaldo Caprai“ organisiert jeden August in Montefalco zahlreiche Kultur- und Gastronomie-Events, um das Thema Wein lebendig zu erhalten. Die Notenklänge kleiner Streichmusik-Ensembles erfüllen dann die Straßen und Plätze der Altstadt. Wispernd tummeln sich dazu gemütliche Runden in Tavernen. Umbrien ist nicht nur der Name einer charmanten Region,sondern vor allem ein Lebensgefühl.