Die Stadt Altamura liegt knapp 50 Kilometer südwestlich vom apulischen Bari entfernt. Der römisch-deutsche König Friedrich II ließ sie einst zur Handelsstadt ausbauen.
Geschichte Altamuras
Die Gegend ist nachweislich seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. besiedelt. Im 5. Jahrhundert v. Chr. entstand die hohe Mauer (alta mura), die der Stadt ihren Namen gab. Nach verheerenden Zerstörungen durch Sarazenen-Angriffe ließ Friedrich II. römisch-deutscher König und Kaiser des römisch-deutschen Reiches, Altamura im 13. Jahrhundert neu gründen und zur Handelsstadt ausbauen. Er war es auch, der den Bau der eindrucksvollen Kathedrale und des charakteristischen Gassensystems in Auftrag gab. Bei den „claustri“ handelt es sich um eine Vielzahl von verzweigten Sackgassen, die in Hinterhöfe münden. Sie dienten einst Verteidigungszwecken.
Sehenswürdigkeiten der Stadt
Die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt ist sicherlich ihre Kathedrale Santa Maria Assunta auf der Piazza Duomo, am Corso Federico II. Beeindruckend ist insbesondere ihr kunstvoll gestaltetes Portal. In dem Gotteshaus vereinen sich romanische Elemente mit solchen der Gotik, der Renaissance und des Barock sowie des Neoklassizismus.
Sehenswert sind in Altamura aber auch die bereits erwähnten Claustri, die mittelalterlichen Mauern der Stadt und das hübsche Kirchlein San Nicola dei Greci, eine kleine byzantinische Kostbarkeit aus dem 13. Jahrhundert.
Etwas außerhalb ist der Pulo di Altamura einen Besuch wert – die größte Sinkhöhle (Doline) Apuliens. Er liegt in der Karstlandschaft und hat einen Durchmesser von 550 Metern. In der Grotta di Lamalunga bei Altamura wurde außerdem 1993 der so genannt Altamura-Mann gefunden. Das Skelett wird auf ein Alter von etwa 130.000 Jahren geschätzt und der Gattung des archaischen Homo sapiens zugeschrieben. Die Höhle ist für Besucher gesperrt. Es kann aber ein als Schauhöhle gestaltetes Museum besucht werden, das der Grotte nachempfunden ist. Im Museo Archeologico Statale ist auch eine Nachbildung des Mannes von Altamura zu sehen.
Pane di Altamura
Schon zu römischen Zeiten nannte man Altamura die Stadt des Brotes (città del pane). Es ist von Hartweizenfeldern umgeben, die den Backstuben das nötige Getreide liefern. Neben dem Hartweizenbrot werden hier auch Weizenfladen mit Gemüse (Focaccia Altamurana) sowie süße Mustaccioli mit Feigen gebacken. Insbesondere das Pane di Altamura bildet eine wichtige Einnahmequelle der Stadt und ist in ganz Italien gefragt.
Stadtfest Federicus
Glück hat der Reisende, der sich zur Zeit des mittelalterlichen Stadtfestes Federicus in Altamura aufhält. Anfang Mai wird es drei Tage lang zu Ehren Friedrichs II gefeiert. Zum bunten Treiben gehören unter anderem Turniere, Musik und Tanz sowie kulinarische Genüsse.