In den südlichen Marken, zwischen gewaltigen Gebirgszügen gelegen und umflossen von den Wassern des Tronto und des Castellano, stößt der Reisende auf einen Ort, der für seine eindrucksvolle Architektur weithin bekannt ist: Die Provinzhauptstadt Ascoli Piceno.
Von der Vorgeschichte bis ins Mittelalter
Ursprünglich vom Volksstamm der Picener besiedelt, geriet Ascoli Piceno in der Antike unter römischen Einfluss. Franken und Staufer herrschten im Laufe der Jahrhunderte hier; im Mittelalter verteidigte sich die Stadt wiederholt gegen den drohenden Einfall der Sarazenen.
Römerbrücken, mittelalterliche Bauten, Travertingestein
Die Brücken Ponte di Cecco und Ponte Romano di Solestà stammen noch aus römischer Zeit. Das Herz der mittelalterlichen Stadt bildet die stimmungsvolle „Piazza del Popolo“ (Platz des Volkes). Gepflastert mit dem hier allgegenwärtigen hellen Travetingestein, das auch zahlreiche Gebäude schmückt, gilt sie als einer der schönsten Plätze Italiens. An der Piazza finden sich auch einige der sehenswertesten Bauwerke der Stadt: Der Palazzo del Popolo aus dem 13. Jahrhundert, die gotische Kirche San Francesco, daran angrenzend die Markthalle "Loggia dei Mercanti" und das berühmte Kaffeehaus „Caffè Meletti“.
Nicht entgehen lassen sollte sich der Besucher aber auch einen Bummel über die Piazza Arringo. Hier befindet sich nicht nur der monumentale Dom der Stadt ( „Sant’Emidio“), sondern auch das Rathaus („Palazzo Comunale“), das heute ein Kunstmuseum beherbergt.
Highlight im August: Die Quintana
Wer Ascoli Piceno im August besucht, den erwartet ein Erlebnis der ganz besonderen Art: Das farbenprächtige Reitturnier „Giostra della Quintana“. Die Stadt feiert mit diesem Spektakel alljährlich den siegreichen Kampf gegen die Sarazenen im Mittelalter. Kern des Turniers ist ein Parcours, in dem ein Kampf mit der Lanze und Schild ausgetragen wird. Begleitet ist das Ganze von Paraden in mittelalterlichen Kostümen - einem Augenschmaus für jeden Besucher. Beim anschließenden Stadtfest am Abend wird dann mit Wein und kleinen Köstlichkeiten wie den „Olive all'Ascolana“ gefeiert, großen panierten und frittierten Oliven mit Fleischfüllung; einer Spezialität, die auch außerhalb der Festivitäten überall in den Lokalen der Stadt gerne als Vorspeise gereicht wird.