Schmale Gassen, steile Treppen, verschachtelte Häuser mit bordeaux- und sandsteinfarbenen Fassaden, terrakottafarbene Kübel mit üppigem Oleander, Steinbögen, winzige Durchgänge zwischen den Häusern – eine Filmkulisse? Nein, das ist Boccadasse, ein malerischer, verträumter Stadtteil von Genua.
Am Kieselstrand der Bucht liegen die Boote der Fischer, die noch wie vor hunderten von Jahren zum Fischen auf das offene Meer hinausfahren. Hier ist die Zeit stehen geblieben. Ein Ort ohne Hektik und nervenden Straßenlärm. Die Ruhe wird nur vom Rauschen des Meeres, den Wellen, die tosend gegen die Klippen donnern und dem Gekreische der Möwen unterbrochen.
Gegründet von spanischen Fischern
Das früher autonome Fischerdorf ist ein entlang einer Bucht und zwischen Felsen liegendes Stadtviertel von Genua. Spanische Fischer sind die Urväter dieses bezaubernden Dorfes. Ein Unwetter zwang sie notgedrungen anzulegen – sie blieben, gründeten den Hafen und bauten die ersten Häuser.
Ursprung des Ortsnamens
Wie der Name Boccadasse entstanden ist – dafür gibt es zwei unterschiedliche Erklärungen. Einheimische sind überzeugt, der Name leitet sich von der Form der Bucht, wie ein Eselsmaul - auf genuesisch „bäcca d`äse“, ab. Die zweite Variante: "Bocca" für die Mündung des Flusses mit Namen "Asse", welcher sich früher durch das Dorf schlängelte und hier ins Meer mündete.
Nur noch wenige Fischer leben alleine von der Fischerei. Haupteinnahmequelle ist inzwischen der Tourismus. Kleine Kunstgalerien verkaufen Ihre Kunstwerke. Restaurants servieren regionale Gerichte, wie beispielsweise Piadina mit Tomaten, Kapern und Sardinen oder fangfrisch zubereiteten Fisch. Unbedingt probieren sollte man das berühmte Eis der Antica Gelateria Amadeo.
Ein besonderes Highlight ist das jedes Jahr am 13. Juni stattfindende traditionelle Patroziniumsfest zu Ehren des heiligen Antonius von Padua.