Rund 30.000 Einwohner zählt die kleine Stadt Cervia, die zwischen Ravenna und Rimini an der italienischen Adriaküaste liegt und zur Region Ravenna gehört. Das Salz der Region hat Cervia schon im Mittelalter zu einer ebenso berühmten wie wohlhabenden Stadt gemacht. Aus diesem Grund war der Ort im Mittelalter zuweilen stark umkämpft. Wer Cervia hielt, hatte stattliche Einnahmen aus den Salzvorkommen der Umgebung. Noch heute ist in Cervia für sein Salz, sein "weißes Gold" berühmt, hat aber definitiv noch mehr zu bieten.
Das Städtchen direkt an der Adriaküste ist eigentlich das neue Cervia, wurde diese Stadt doch erst im 17. Jahrhundert gegründet, als das ursprüngliche Cervia, das mitten in den Salinen lag, aufgegeben werden musste. Das Leben dort war aus gesundheitlichen Gründen nahezu unmöglich geworden. Also zogen die Menschen direkt ans Meer, nur weniger Kilometer von ihrem ursprünglichen Wohnort entfernt, und gründeten diese Kleinstadt, die sich ihren Renaissance-Charme bis heute erhalten hat. Anders als viele Touristenhochburgen, die ab Rimini die Adria hinab und ab Ravenna die Adriaküste hinauf zu finden sind, verbindet Cervia wie kaum eine andere Stadt dieser Gegend ihre eigene Geschichte mit einem modernen Tourismuskonzept.
Sehenswürdigkeiten in Cervia
Cervia hat eine ganze Reihe von interessanten Sehenswürdigkeiten zu bieten. Angefangen mit dem Bischofspalast und dem Rathaus, die beide im 17. Jahrhundert erbaut wurden, über die Kathedrale der Stadt, die lange Zeit unter der Herrschaft des Kirchenstaates stand. Die Kathedrale wurde im Jahre 1699 fertiggestellt. Ein wunderbares Beispiel für Kirchenbauten aus der späten Renaissancezeit. Der frühere Wachturm San Michele, der bereits im Jahr 1691 erbaut wurde, dient heute als Stadtbibliothek. Hier findet man eine ganze Reihe historischer Werke. Im Freilichtmuseum Saline Camillone kann man eine Menge über die Salzvorkommen der Region erfahren. Hier werden auch regelmäßig Vorführungen abgehalten, in denen beispielsweise dargestellt wird, wie das Salz früher in der Region gewonnen wurde.
Das Salz als Lebensgrundlage
Das Salz der Region gilt als das Beste und Gesündeste in ganz Italien. Kein Wunder also, dass das Salz für die Menschen hier so etwas wie ihre Lebensgrundlage darstellt. Einmal im Jahr wird das jedem Besucher besonders bewusst, wenn am ersten Wochenende im September das Fest „Sapore di Sale“, was „Geschmack des Salzes“ bedeutet, gefeiert wird. Neben einer ausgelassenen Feier auf dem Piazzale Salinari finden in der Zeit rund um dieses Fest herum auch vermehrt Führungen durch die Salinen statt. Dabei kann man die alten Salzfelder entweder zu Fuß oder mit dem Boot erkunden.