Im Nordosten von Italien, in der Region Friaul-Julisch Venetien liegt die rund 11.000 Einwohner zählende Ortschaft Cividale del Friuli. Da verschiedene Völker die Stadt eingenommen und zu ihrem Sitz erkoren hatten, ist die Geschichte entsprechend bewegt. Nachdem die ehemalige keltische Siedlung durch die Römer zur Stadt ernannt wurde, fiel es unter anderem in den Besitz der Ostgoten und von Byzanz. Später nannten es die Langobarden ihr Eigen, bevor die Franken es dann eroberten.
Teufelsbrücke ist das Wahrzeichen der Stadt
Die Ponte del Diavolo, also die Teufelsbrücke, spannt sich seit dem 15. Jahrhundert über den wilden Fluss Natisone. Es gibt eine berühmte Sage, die sich um die Entstehung dieses Konstruktes rankt. Der Legende nach wurde diese Brücke einst vom Teufel höchstpersönlich gebaut. Natürlich forderte er dafür einen Lohn, die Seele des Ersten, der die Brücke überquerte, sollte ihm gehören. Um keinen Menschen opfern zu müssen, wurde nach der Fertigstellung des Bauwerkes einfach ein Hund darüber gejagt.
Im Zuge des Ersten Weltkrieges wurde die Brücke stark beschädigt, so dass sie von den Deutschen wieder restauriert werden musste. Am Ufer des Flusses kann man im Gestein ein Gewölbe sehen, das den Kelten als Grabbau (Hypogäum) diente, von den Römern und den Langobarden jedoch als Gefängnis genutzt wurde.
Mittelalterliche Altstadt mit historischen Sehenswürdigkeiten
Die schöne Altstadt von Cividale thront hoch über dem Steilufer des Flusses Natisone. Die meisten kulturellen Highlights der Ortschaft befinden sich in diesem Teil der Stadt. Zu den bedeutendsten Bauwerken der Gemeinde gehört der Tempietto Longobardo aus dem Hochmittelalter. Darüber hinaus zählt das Kloster auch zu den außerordentlichsten und beeindruckendsten Tempelanlagen aus dieser Ära des Mittelalters im ganzen Abendland. Die Piazza Paolo Diacono wird von antiken Gebäuden mit noch teilweise erhaltenen Freskenmalereien gesäumt.
An der zentral gelegenen Piazza del Duomo kann man den Palazzo Pretorio aus dem 16. Jahrhundert bewundern, wo inzwischen das Archäologische Nationalmuseum untergebracht ist. Ebenfalls sehr sehenswert ist der in der Nähe befindliche Stadtpalast aus dem gleichen Jahrhundert. Die Domkirche Santa Maria Assunta im venezianisch-gotischen Stil wurde ursprünglich im 14. Jahrhundert errichtet, musste aber nach einem Einsturz Anfang des 16. Jahrhunderts wieder neu aufgebaut werden. Direkt neben dem Dom hat das interessante Christliche Museum seine Pforten für Besucher geöffnet.