Genga in den Marken liegt 60 Kilometer von der Hafenstadt Ancona entfernt. Es sind vor allem zwei Sehenswürdigkeiten, welche viele Besucher hierher locken: Die fast tausendjährige Abtei Abbazia di San Vittore delle Chiuse und die nahe gelegenen Tropfsteinhöhlen von Frasassi.
Geschichte Gengas
Anfang des 4. Jahrhunderts vor Christi eroberte der keltische Stamm der gallischen Senonen das Gebiet. Ihnen folgten im 3. vorchristlichen Jahrhundert die Römer.
Ihren heutigen Namen erhielt die Stadt allerdings erst im Mittelalter, nach der gleichnamigen berühmten Adelsfamilie, der unter anderem Papst Leo XII. entstammte. Der weltliche Namen des Pontifex lautete Annibale Francesco della Genga.
Die Abbazia di San Vittore delle Chiuse
Das Wahrzeichen Gengas ist die romanische Abtei San Vittore alle Chiuse, aus dem 11. Jahrhundert. Sie wurde im Jahre 1902 zum Nationaldenkmal erklärt und Anfang der1930er Jahre sorgfältig restauriert.
Ihren Mittelpunkt bildet die aus Kalkstein errichtete Kirche, welche im byzantinischen Stil in Form eines griechischen Kreuzes angelegt wurde.
Der Baubeginn des Abteikomplexes wird auf das Jahr 1060 geschätzt. Der Glockenturm (Campanile) der Kirche ist deutlich jüngeren Datums und entstand erst im 15. Jahrhundert.
Der Tempel von Valadier
Ausgesprochen sehenswert ist auch der Tempel von Valadier, der Anfang des 19. Jahrhunderts auf Initiative Papst Leo XII. errichtet wurde. Er verfügt über einen achteckigen Grundriss und wurde in eine Grotte gebaut. Das bezaubernde Kirchlein besteht aus Travertin und ist mit einem Bleidach in Kuppelform versehen.
Tiefer im Inneren derselben Grotte verborgen liegt auch die Einsiedelei von Santa Maria Infra Saxa aus dem 11. Jahrhundert. Sie wurde zwischen die Felsen gesetzt, teilweise ragt sie bis in die Höhlenwände hinein.
Frasassi Höhlen
Die nahen Frasassi Höhlen sind ein weiteres echtes Highlight für jeden Besucher der Region. Es handelt sich um einen 1948 entdeckten weit verzweigten Komplex aus unterirdischen Karsthöhlen. Die größte von ihnen, der Abisso Ancona, ist 180 Meter lang, 120 Meter breit und 200 Meter hoch. Teile der Grotten sind zugänglich und können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die bizarren, magischen Tropfsteinformationen werden künstlich angeleuchtet.