Giardini-Naxos in Osten Siziliens liegt nur gut 10 Kilometer von Taormina entfernt, etwa auf halber Strecke zwischen Messina im Norden und Catania im Süden. Das ehemalige Fischerdorf ist heute ein beliebter Badeort, kann sich aber auch eines reichen geschichtlichen Erbes rühmen.
Antike griechische Kolonie
Es waren Bewohner der Stadt Chalkida, vormals Cahlkins, auf der griechischen Insel Euböa, die Mitte des 8. Jahrhunderts vor Christi das historische Naxos auf Sizilien gründeten. Der Name der Kolonie weist auf die gleichnamige ägäische Insel hin. Naxos war der Ausgangspunkt der griechischen Kolonialisierung Siziliens.
Nachdem Hippokatres, Tyrann der sizilianischen Stadt Gela, sich Naxos im 5. Jahrhundert vor Christi untertan gemacht hatte, kämpfte die Stadt im Peloponnesischen Krieg an der Seite Athens. 403 vor Christi machte Dionysios I., Tyrann von Syrakus, die Stadt dann dem Erdboden gleich. Die Einwohner flüchteten in die von befreundeten Sikelern bewohnte Stadt Taormina, griechisch Tauromenion, am Monte Tauro. Naxos, das später wieder besiedelt wurde, hieß in der Folge Giardini. Den Namenszusatz Naxos (Giardini Naxos) fügte man erst im 20 Jahrhundert an.
Parco Archeologico und Sehenswürdigkeiten
Im Parco Archeologico können die Ausgrabungsstätten besichtigt werden, an denen Teile des antiken Naxos freigelegt wurden. Im dazugehörigen Museo Archeologico sind außerdem Fundstücke aus den Ruinen ausgestellt. Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die Chiesa Maria SS. Raccomandata aus dem 19. Jahrhundert, die Chiesa Maria SS. Immacolata und das Wahrzeichen der Stadt: die Nike von Samothrake. Die eiserne Skulptur befindet sich am Ende der Strandpromenade und stellt die Siegesgöttin dar. Das marmorne Original ist im Pariser Louvre ausgestellt.
Weiße Sandstrände, schwarze Lava
Unmittelbar neben dem archäologischen Park beginnen die weitläufigen Sandstrände Giardini Naxos‘. Sie erstrecken sich von hier aus in westlicher Richtung. Neben zahlreichen Gastronomiebetrieben an der Strandpromenade gibt es hier ein großes Wassersportangebot und unterschiedliche Freizeitmöglichkeiten, wie z.B. Bootsausflüge. Am Capo Schiso, das für seine ungewöhnlichen schwarzen Lavaformationen bekannt ist, findet sich auch ein Jachthafen.
Mit dem Auto ist Giardini Naxos von Messina oder Catania aus über die A 18 oder die Küstenstraße SS114 zu erreichen. Der nächstgelegene Flughafen ist Catania.