Luino, die größte Stadt am Ostufer des Lago Maggiore, ist Industrie-, Handels-, Tourismus- und Kulturzentrum von überregionaler Bedeutung. Unvergesslich wird sie dem Reisenden aber durch ihr unverwechselbares, elegantes Flair.
Spielball fremder Mächte
Im 3. Jahrhundert nach Christus, unter römischer Herrschaft, trug die Ortschaft noch den Namen Luvinum. Seit dem Mittelalter wurde das verkehrsgünstig am See gelegene Städtchen immer wieder zum Zankapfel rivalisierender Mächte: Adelsfamilien aus Mailand und Como, Schweizer, Franzosen und Österreicher machten sich Luino untertan. Bis heute unvergessen bleiben die Bestrebungen Garibaldis, die österreichische Herrschaft zu brechen. Seit 1867 erinnert in Luino ein Denkmal an den italienischen Freiheitskämpfer.
Textilindustrie und Markttreiben
Es waren die Schweizer, die einst den Grundstein zu Luinos auch international gefragter Textilindustrie legten: Seit dem 17. Jahrhundert sicherte sie tausenden von Einheimischen Lohn du Brot.
Fast noch bedeutender war ein früheres Ereignis im Jahre 1541: Die Erteilung der Marktrechte durch Karl V., Erben des Erzherzogtums Österreich und Kaiser des Sacrum Romanum Imperium. Noch heute kann sich Luino des wichtigsten Wochenmarktes am Lago Maggiore rühmen: Mehr als 350 Stände säumen jeden Mittwoch die Uferstraße und die Gassen der Innenstadt.
Kunst und Kultur
Weithin beachtet ist aber auch Luinos Kulturszene. Die Schriftsteller Vittorio Sereni und Piero Chiara sind berühmte Söhne der Stadt. Der Theaterautor, Schauspieler und Literatur-Nobelpreisträger Dario Fo unternahm auf der Bühne des Teatro Sociale von Luino seine ersten Schritte. Das Festival für Theater und Komödie lockt regelmäßig zahlreiche Besucher in die Stadt.
Prächtige Uferpromenade, historische Bauten
Die von Platanen beschattete Uferpromenade lädt zum Flanieren ein. Besonders sehenswert sind außerdem der schöne Hafen, die Altstadt, mit ihren prachtvollen Barock- und Renaissancebauten, sowie die Kirchen Luinos, wie die mit Fresken geschmückten Gotteshäuser Santi Pietro e Paolo und Santa Maria del Carmine.
Berühmt ist Luinos historischer Bahnhof: 1882 wurde eine Bahnstrecke zwischen Luino und Oleggio in Betrieb genommen. Von 1885 bis 1950 bestand außerdem eine Bahnverbindung von Luino bis nach Lugano. Über den Bahnhof Giubiasco wurde auch eine Anbindung an die Gotthardbahn geschaffen.