Kilometerlange Sandstrände, die in allen Schattierungen der Farbe Weiß schimmern – die finden Sonnenhungrige in Marina di Orosei an der Ostküste Sardiniens, gut 90 Kilometer südlich von Olbia.
Unbeschwertes Badevergnügen, reizvolle Naturlandschaft
Die Marina di Orosei liegt etwa zweieinhalb Kilometer von der Ortschaft Orosei entfernt, getrennt durch einen Pinienhain. Aufgrund der Weitläufigkeit der Strände herrscht hier auch in den Sommermonaten deutlich weniger Trubel als an manch anderem Gestade Sardiniens. Neben guten Bademöglichkeiten gibt es ein breites Wassersport- und Serviceangebot und natürlich Gelegenheit zu ausgedehnten Spaziergängen, auf denen sich insbesondere Kinder an den im Überfluss vorhandenen Muscheln erfreuen können, die hier im Sand zu finden sind.
Die Gegend um den Golf von Orosei, mit seinen rauen Felsstrukturen, ist auch bei Kletterern und Wanderern beliebt und landschaftlich höchst reizvoll. Auch der pinienreiche Naturpark "Parco Naturale di Bidderosa" ist nicht weit entfernt. Nahe der Mündung des Flusses Cedrino befindet sich zudem ein von diesem gebildeter See, der eine reiche Fauna hervorgebracht hat, und vor allem Vogelbeobachter anzieht.
Besiedlung schon seit der Jungsteinzeit
In der Gegend um Orosei sind Spuren menschlicher Besiedlung zu finden, die bis in die Jungsteinzeit zurückreichen. Hiervon zeugen prähistorische Felsengräber, so genannte Domus de Janas (Feenhäuser). Daneben sind hier auch Nuraghen, bronzezeitliche Turmbauen, zu bestaunen, zum Beispiel die westlich von Orosei gelegene, 10 Meter lange Grabanlage Tomba dei Giganti S'Ena e Thomes, vor deren Eingang eine fast vier Meter hohe Steinplatte prangt.
Römer, Araber und Spanier – sie alle herrschten über die Jahrhunderte in Orosei, dessen heutiger Name sich von römischen Fanum Orisi ableitet. Seit dem 19. Jahrhundert gehört die Stadt zu Italien. Das fruchtbare Land im Cedriono-Tal wurde zunächst überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Im 20. Jahrhundert entdeckte man die Gegend dann auch für den Marmor- und Granitabbau, der hier bis heute betrieben wird: Südwestlich von Orosei, in Richtung Dorgali, liegt ein gewaltiger Marmorsteinbruch, der nach wenigen Kilometern Fahrt zu erreichen ist. Erst in jüngerer Zeit wurde das Gebiet dann auch touristisch erschlossen.
Mittelalterlicher Altstadtkern
Die Geschichte des Örtchens Orosei ist noch überall in der Stadt lebendig. Im malerischen historischen Zentrum finden sich hübsche Plätze, wie die Piazza del Popolo und die Piazza Sant'Antonio, Der Besucher spaziert vorbei an mittelalterlichen Bauwerken, an Palazzi, pittoresken Bruchsteinhäuschen und sehenswerten Kirchen. wie der Kirche San Gaviono, am höchsten Punkt der Ortschaft, San Giacomo Maggiore oder der Klosterkirche Sant’Antonio Abate. In ihrem Innenraum sind Fresken und Mosaike zu bewundern und auf dem Vorplatz trifft man auf einen Brunnen und einen Wohnturm, Einen Besuch wert ist auch die Festung "Sa Preione Vezza", die in Orosei einst als Gefängnis diente.