Monfalcone an der Adria ist Italiens nördlichster Mittelmeer-Hafen und wird auch die Stadt der Werften genannt. Noch heute werden hier in der Werft Fincantieri gewaltige Ozeanriesen, Kreuzfahrtschiffe, gebaut. Bekannt ist Monfalcone seit den 1920er Jahren aber auch für seine starke Arbeiterbewegung.
Schicksalsjahre der Stadt
Die Stadt in der Region Friaul-Julisch Venetien, unweit von Triest, stand in der Vergangenheit sowohl unter venezianischer als auch unter Habsburger Herrschaft. Einen tiefen Einschnitt erlebte Monfalcone im Ersten Weltkrieg: Bei schweren Gefechten zwischen Italien und Österreich-Ungarn fanden auch in Monfalcone auf beiden Seiten zahlreiche Soldaten den Tod und der ganze Stolz der Stadt, ihre Werftanlagen, wurden zerstört.
Doch auch in der Folgezeit spielte Monfalcone für die politischen Geschicke ganz Italiens eine wichtige Rolle: Unter den linksgerichteten Werftarbeitern der Stadt formierte sich nicht nur entschlossener, schlagkräftiger Widerstand gegen die faschistische Herrschaft Benito Mussolinis. Im Zweiten Weltkrieg bekamen es auch die deutschen Besatzer mit der kämpferischen Arbeiterorganisation zu tun: Sie stellte sich den Invasoren aus dem Norden mutig entgegen und unterstützte italienische und slowenischen Partisanengruppen.
Gedenkstätten Monfalcones
An die dramatischen Ereignisse der Vergangenheit erinnern in Monfalcone heute mehrere Gedenkstätten. Direkt an der Werft ist eine von ihnen den 503 Werftarbeitern gewidmet, die im Befreiungskampf ihr Leben ließen. Am Rathaus der Stadt erinnert eine Gedenktafel an 236 Opfer des Befreiungskampfes. Und auch auf dem Friedhof Monfalcones gibt es Erinnerungsstätten. Sowohl für ehemalige Widerstandskämpfer als auch für Zivilisten, die in jener Zeit Opfer von Deportationen wurden.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Monfalcone verfügt außerdem über eine mittelalterliche Burganlage, die heute ein Museum beherbergt (Museo della Rocca di Monfalcone). Im Themenpark „Parco Tematico della Grande Guerra di Monfalcone“ werden die Ereignisse des Ersten Weltkriegs lebendig und im ehemaligen Werftarbeiterwohnheim ist heute das Museo della Cantieristica (Schiffsbaumuseum) untergebracht. Einen Besuch wert ist außerdem die ehemalige Markthalle, heute eine Kunstgalerie.
Radrennen Coppa Montes
Zur Erinnerung an Monfalcones Bedeutung für den Widerstandskampf ist die Stadt alljährlich auch Austragungsort eines bekannten Radrennens, der „Coppa Montes - Gran Premio delle Resistenza“. Es findet immer am 25. April statt, dem nationalen Feiertag zum Gedenken an die Befreiung Italiens von der deutschen Besatzung.