In seinen Kellereien und Gaststätten fließt der berühmte Brunello und seine historische Altstadt birgt manch mittelalterliches Kleinod: Montalcino in der toskanische Provinz Siena.
Weltberühmter Spitzenwein
Auf den Böden und im günstigen Klima des Val d’Orcia gedeiht einer der erlesensten Weine Italiens: Der rubin- bis granatrote Brunello di Montalcino. Er wird nach strengsten DOCG-Regeln sortenrein aus der Sangiovese Grosso Traube hergestellt. Mindestens zwei Jahre lagert er im Eichenfass, wenigstens vier Monate reift er in der Flasche. Der Lohn der Mühen ist ein unverwechselbares herb-warmes, harmonisches Aroma, das weit über die Grenzen Italiens hinaus geschätzt wird.
Gut erhaltene historische Altstadt
Doch nicht nur Weinkenner, auch historisch Interessierte zieht es in das 30 Kilometer von Siena und 80 Kilometer von Florenz entfernt gelegene Städtchen. Seine gut erhaltene Altstadt ist mehr als beeindruckend.
Teile der Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert sowie der Stadttore sind bis heute erhalten. Es gibt mehrere Gotteshäuser, wie die Kirchen Chiesa di San Francesco, Sant’Agostino, Sant’Antonio Abate, das Santuario della Madonna del Soccorso und natürlich San Salvatore, den imposanten Dom der Stadt. Er entstand aus einer vormaligen Pfarrei, einer so genannten Pieve, aus dem Jahr 1000 und wurde ab 1818 im neoklassizistischen Stil neu errichtet. Im Inneren befinden sich bedeutende Kunstwerke, wie „San Giovanni Battista nel deserto“ von Francesco Vanni.
Sehenswert sind außerdem der Palazzo dei Priori, der Palazzo Comunale oder das Spedale di Santa Maria della Croce. Das Museo Civico e Diocesano d’Arte Sacra, ein Kunstmuseum, ist im ehemaligen Convento degli Agostiniani untergebracht. Hier sind rund 200 Kunstwerke zu bewundern.
Die Festung von Montalcino
Besonders imponierend ist die gewaltige Festung von Montalcino, aus dem 14. Jahrhundert. Schon ab dem frühen 13. Jahrhundert war die Stadt immer wieder Zankapfel zwischen Siena und Florenz. Die Schlacht von Montaperti wurde 1260 zugunsten Sienas entschieden, das fortan über Montalcino herrschte. 1361 gewährte Siena den Einwohnern Montalcinos die Bürgerrechte und errichtete die trutzige Festung, mit ihren Bastionen und Türmen. Über die Jahrhunderte hielt sie den erneuten Angriffen der Florentiner stand und wurde niemals eingenommen. Die Festung kann besichtigt werden. Ende Oktober findet in ihrer Umgebung alljährlich das weithin bekannte Fest der Drossel (Sagra del Tordo) statt, mit dem die Jagdsaison eröffnet wird.