Das sizilianische Noto, im Freien Gemeindekonsortium Syrakus, gehört zu den spätbarocken Städten des Val di Noto und ist UNESCO-Welterbe. Es liegt im Südosten der Insel, südlich des Kalksteingebirges Monti Iblei (Hybläische Berge).
Noto Antica und die heutige Stadt
Die Gegend war schon in prähistorischer Zeit besiedelt. Das alte Noto Antica (lateinisch: Netum) wurde einst von den vom Festland eingewanderten Sikelern gegründet. Ausgrabungen sikelischer Nekropolen erinnern an diese Zeit. Römer, Griechen, Normannen und Sarazenen herrschten im Laufe der Jahrhunderte über die Stadt. Die Araber konnten sich bis 1091 hier halten, während sie sich aus anderen Teilen des heutigen Italien bereits zurückgezogen hatten.
1693 wurde Noto Antica durch ein schweres Erbeben zerstört. Daraufhin errichtete man wenige Kilometer nordwestlich davon das heutige Noto. Beim Wiederaufbau im Stil des sizilianischen Barock entschied man sich für großzügige Plätze und rechtwinkelige, schachbrettartig angelegte Straßenzüge.
Historische Bauwerke
Die barocken Kirchen und Paläste der Stadt wurden vorwiegend aus dem Kalktuff der Gegend errichtet. Der Dom Notos, auch Cattedrale di S. Nicolò genannt, wurde ursprünglich Mitte des 18. Jahrhunderts von Rosario Gagliardi, einem der Hauptvertreter des sizilianischen Barock, erbaut. Nach einem neuerlichen Erdbeben im Jahre 1990 musste die stark beschädigte Dachkonstruktion mit der markanten Kuppel restauriert werden.
Ebenfalls von Gagliardi entworfen wurde die Chiesa di S. Francesco, mit dem angeschlossenen Franziskaner–Konvent. Im Innenraum befindet sich eine Madonnen-Statue von Antonio del Monachello. Von Gagliardi stammt auch die 1737 erbaute Chiesa di San Domenico. Die Chiesa di Montevergine, mit ihrer eindrucksvollen Barockfassade, wird dagegen Vincenzo Sinatra, einem Schüler Gagliardis, zugeschrieben.
Die Haupt-Flaniermeile der Stadt ist der Corso Vittorio Emanuele, der zentrale Platz die Piazza del Municipio. Zu den bedeutendsten weltlichen Bauwerken gehört die Porta Reale, ein Steintor im Stil eines Triumphbogens, das Mitte des 19. Jahrhunderts von Giorgio Angelini entworfen wurde. Sehenswert sind auch der Palazzo Ducezio oder Palazzo Municipale von 1746, das heutige Rathaus, und der Palazzo Nicolaci alias Palazzo Villadorata, in dem sich heute die Stadtbibliothek befindet. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen weitläufigen, repräsentativen Palazzo, dessen Balkone Fabelwesen zieren.
Die Umgebung Notos
Ausflüge in die Umgebung führen ins nahe Noto Antica, mit den Ruinen der alten Stadt, zur Villa Romana del Tellaro, einer römischen Villa mit sehr gut erhaltenen Fußbodenmosaiken, oder in den Naturpark Riserva Naturale Vendicari. Bademöglichkeiten bietet die Marina di Noto.