An der Südküste Siziliens, im freien Gemeindekonsortium Agrigent, liegt die Stadt Palma di Montechiaro. Sie ist keine 30 Kilometer vom „Tal der Tempel“, der berühmten Ausgrabungsstätte Agrigents, entfernt und über die SS 115 zu erreichen.
Stadtgeschichte Palmas
Archäologische Funde aus dem 2. Jahrtausend vor Christi und sikanische Gräber belegen, dass die Gegend bereits in frühgeschichtlicher Zeit von Menschen besiedelt war.
Die Stadt Palma wurde Mitte des 17. Jahrhunderts von dem Adeligen Carlo Luca Tomasi di Lampedusa gegründet. 1638 verlieh König Philipp IV. von Spanien ihm den Titel „Herzog von Palma“. 1640 legte er diesen jedoch ab und trat dem römisch-katholischen Theatiner-Orden bei. Sein Zwillingsbruder, Giulio Vincenzo Tomasi, folgte ihm als Herzog nach, bevor auch er das Klosterleben wählte. 1861 erhielt die Stadt Palma den Beinamen der nahen Burg Montechiaro.
Eindrucksvolle religiöse Architektur
Durch die exponierte Lage, auf einem felsigen Hügel, sind die historischen Bauwerke Palmas weithin sichtbar. Die Haupt-Sehenswürdigkeiten der Stadt wurden im Auftrag der Familie Tomasi errichtet. Diese war über Generationen für ihre Religiosität und ihr Engagement in der katholischen Kirche bekannt, was sich auch in der Architektur der Stadt, mit ihren vielen Gotteshäusern, widerspiegelte.
Die imposante barocke Hauptkirche (Chiesa Madre), mit ihrer gewaltigen Freitreppe, ist ein Wahrzeichen der Stadt. Sie stammt aus dem Jahr 1666. Etwa um dieselbe Zeit wurde auch das Kloster Monastero del SS. Rosario delle Benedettine errichtet.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Zu den wichtigsten weltlichen Bauwerken zählen der Herzogspalast, mit seinen prächtigen Holzlackdecken, sowie der barocke Palazzo degli Scolopi. Letzterer wurde zwischen 1698 und 1712 von Julius II., Herzog von Palma und Prinz von Lampedusa, erbaut.
Westlich der Stadt, an der Küste, liegt das von Zinnen gekrönte Castello Montechiaro aus dem Jahre 1353 und etwas weiter südlich, im Ortsteil Marina di Palma, steht der Torre di San Carlo. Philipp IV. von Spanien hatte Carlo Tomasi im 17. Jahrhundert die Erlaubnis erteilt, den Wachtturm zu Verteidigungszwecken zu errichten. Er sollte die Stadt vor den häufigen Überfällen sarazenischer Piraten schützen.
Im Westen Palma di Montechiaros befindet sich das Heiligtum des Monte Calvario. Auf dem Kalvarienberg sind noch die Ruinen der alten Kirche Santa Maria della Luce zu sehen. In unmittelbarer Nähe liegt die Area archeologica della Zubbia oder Zubbia-Grotte, in der zahlreiche Fundstücke aus prähistorischer Zeit entdeckt wurden. Einige datieren auf das 6. Jahrtausend v. Chr. Keramik-, Stein- und Knochenfunde aus der Grotte sind heute in den archäologischen Museen von Syrakus und Agrigent ausgestellt.
