Portoferraio, „Eisenhafen“, heißt die Hauptstadt der Insel Elba und zugleich ihr wichtigster Anlegeplatz. Die Geschichte der Ortschaft lässt sich bis in etruskische und römische Zeit zurückverfolgen. Schon früh baute man hier Eisenerz ab, weshalb die Stadt zunächst den Namen Fabricia (lat. Schmiede) trug und später in Ferraia (abgeleitet von Ferrum, Eisen) umbenannt wurde.
Gewaltige Befestigungsanlagen
Dem Besucher fallen sofort die mächtigen Befestigungsanlagen ins Auge: Die Festung Fortezza della Linguella, mit dem achteckigen Wehrturm Torre del Martello, und oberhalb der Altstadt die Festung Forte Stella. Hoch über Portoferraio thront trutzig die gigantische dritte Festung, Forte Falcone. Die Befestigungsanlagen gehen auf die Medici zurück und wurden Mitte des 16. Jahrhunderts errichtet. Cosimo I. de Medici gab der Stadt seinerzeit sogar einen neuen Namen: Das vormalige Ferraia wurde von ihm in Cosmopoli umbenannt.
Beeindruckende historische Bauwerke
Portoferraio ist aber auch im Übrigen reich an Sehenswürdigkeiten. Die Kirche Chiesa del Santissimo Sacramento ist für ihren prachtvollen barocken Innenraum bekannt und in der Chiesa della Misericordia werden die Gebeine des Stadtpatrons San Cristino aufbewahrt. Die Stadt verfügt sogar über einen kleinen Dom, den Duomo La Pieve.
In der Altstadt ist insbesondere die Markthalle La Galeazza aus dem 16. Jahrhundert einen Abstecher wert. Auch das Rathaus, mit seinem außergewöhnlichen, mit Marmortafeln geschmückten Innenhof lohnt einen Besuch. In der Nähe des Hafens wartet noch eine echte Rarität auf Besucher: Das Ausgrabungsfeld einer römischen Villa.
Wahrhaft malerisch ist der vor der Kulisse der Altstadt gelegene Hafenkomplex Darsena. Auf seiner weitläufigen Uferpromenade und in den vielen kleinen Lokalen herrscht bis in den späten Abend hinein ein geschäftiges Treiben.
Auf Napoleons Spuren
Die Insel Elba ist natürlich untrennbar mit dem Namen Napoleon Bonaparte verbunden. 1814 wurde der Große Korse hierhin verbannt. In der Hauptstadt Elbas bezog er seine Residenz, die Villa dei Mulini, die heute besichtigt werden kann.
Im Erdgeschoss befindet sich eine Bibliothek mit über 2.000 Büchern. Außerdem sind in der Villa Büsten des Kaisers und Gemälde ausgestellt. Vom prunkvollen Salon im Obergeschoss aus, in dem noch das kaiserliche Bett zu bewundern ist, hat man einen wunderbaren Blick auf Stadt und Meer.