Das Städtchen Potenza Picena, bis 1862 unter dem Namen Monte Santo bekannt, präsentiert sich als typisch mittelalterliches Dorf. Bemerkenswert sind die schier zahllosen Kirchen der Ortschaft, deren Zahl sich zu Hochzeiten auf ganze 27 Götteshäuser belief.
Antike Picener-Siedlung
Ihren Namen verdankt die Ortschaft dem antiken Potentia, einer römischen Kolonie, deren Existenz sich bis ins Jahr 184 vor Christi zurückverfolgen lässt, die aber im 4. Jahrhundert zerstört wurde. Der Name leitet sich vom Volksstamm der Picener ab, die lange vor den Römern in der Gegend ansässig waren. Einige archäologische Funde, insbesondere Nekropolen, erinnern noch heute an diese Zeit.
Die neue Ortschaft Monte Santo entstand etwa 947 nach Christi rund um die alte Pfarrkirche Santo Stefano, in der Umgebung der Piazza Matteotti. Das heutige Potenza Picena umfasst die Ortsteile Potenza Picena, Porto Potenza Picena, Montecanepino und San Girio.
Historisches Zentrum in der Oberstadt
Im Altstadtzentrum in der Oberstadt, dem früheren Monte Santo, gibt es zahlreiche historische Gebäude zu entdecken - von Kirchen bis zu Adelspalästen mit wertvollen Kunstschätzen. Hier befinden sich auch das Rathaus der Stadt, der Podestà Palast und das Mugellini Theater.
Die Gotteshäuser Potenza Picenas sind schier zahllos: Von der Chiesa Collegiata über die Chiesa della Madonna delle Grazie, die Chiese San Francesco und San Giacomo, Sant'Agostino, Santa Caterina, Santa Maria della Neve, Chiesa dei Padri Cappuccini bis zur Chiesa di San Tommaso steht hier eine Fülle sakraler Bauten. Hinzu kommen die Klöster Collegio dei Gesuiti, Convento degli Zoccolanti und das Santuario di San Girio.
Wechselspiel von Natur und Meer
Wer sich bergab in Richtung Küste begibt, der erreicht Porto Potenza Picena mit seinen feinsandigen Stränden und kristallklarem Wasser. Eine großzügige Strandpromenade führt hier am Meer entlang. Die nördliche Küstentlinie steht als „Area Floristica Protetta“ unter Naturschutz; der Park „Parco dei Laghetti“ ist besonders bei Vogelbeobachtern beliebt.
Einen Besuch wert ist die elegante Villa Buonaccorsi aus dem 16. Jahrhundert. Das Haupthaus ist von Stallungen und Speichern umgeben und liegt inmitten einer wundervollen terrassierten italienischen Parkanlage. Seltene Pflanzen, Brunnen und Obelisken sind hier zu bewundern. Darüber hinaus gibt es im Park ein Figurentheater und eine kleine Kapelle. Die Villa Buonaccorsi ist im Sommer auch ein beliebter Veranstaltungsort.
Traubenfest und Muschelfest
In der letzten Septemberwoche steht Potenza Picena im Zeichen eines Festes, das Besucher aus ganz Mittelitalien anzieht: Der Grappolo d’Oro (Fest der goldenen Traube). Die Stadt ist dann mit bunten Fahnen und Bannern geschmückt, in den Straßen werden Livemusik und Performances geboten und überall im Zentrum sind Stände aufgebaut, an denen Wein aus den Bergen des Conero gekostet werden kann. Am Sonntag findet dann eine traditionelle Parade statt, mit der die Traubenernte gefeiert wird. Im Ortsteil Porto Potenza Picena begeht man alljährlich im August das Muschelfest “Sagra delle Vongole”.