In der Provinz Lecce liegt der südlichste Punkt Apuliens: Hier, in der Gemeinde Santa Maria di Leuca, befindet sich die so genannte Punta Ristola. Sie bildet den südlichsten Punkt des Stiefel-Absatzes und trennt den Golf von Tarent von der Straße von Otranto. Adria und Ionisches Meeres treffen an der Meerenge zusammen.
Vor- und Frühgeschichte
Spuren menschlicher Besiedlung datieren bis in die Altsteinzeit zurück. In der Bronzezeit gab es hier bereits eine befestigte Wehrmauer. Aus dieser Epoche stammen auch einige Keramikfunde in der Gegend. In der nahen Höhle Grotta Porcinara wurden unter anderem griechische und römische Inschriften gefunden. In Santa Maria di Leucas Umgebung können mehrere Höhlen besichtigt werden, unter anderem die Grotten Giganti, Diavolo und Drago. In der Diavolo- oder Teufelshöhle sollen der Überlieferung nach Dämonen ihre Heimstatt haben.
Historische Bauwerke
Im 16. Jahrhundert entstand der Torre degli Uomini morti. Die Kirchen Parrocchia Cristo Re Leuca und Basilica Santa Maria de Finibus Terrae (St. Maria am Ende der Welt) sind weitere Wahrzeichen der Stadt. Die Wallfahrtskirche steht an der Stelle eines älteren Minerva-Tempels. Der Legende nach soll dieser zerfallen sein, als der Heilige Petrus einst in Leuca predigte.
Sehenswert sind außerdem der 47 Meter hohe Leuchtturm Faro Santa Maria di Leuca und die Monumentaltreppe, die vom Ende des Acquedotto Pugliese, einem der größten Aquädukte Europas, zum Hafen hinabführt. Ebenso die mehr als 40 Jugendstilvillen der Ortschaft, die zumeist gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtete wurden.
Hafenstädtchen und Badeort
Heute ist Leuca ein Hafenstädtchen und beliebter Badeort, mit schöner Strandpromenade. Wanderer zieht es ins Naturschutzgebiet Parco Naturale Regionale Santa Maria di Leuca. Der nächstgelegene internationale Flughafen befindet sich in Brindisi.