Castello Aragonese, Ischia | italien.de

Castello Aragonese

Wer die Insel Ischia im Golf von Neapel besucht, dem bietet sich vor ihrer Ostküste ein atemberaubender Anblick: Auf einem Felsen im Meer liegt hier in luftiger Höhe von über 100 Metern das prächtige Castello Aragonese.

Vulkanische Festungsinsel

Der Felsen geht auf einen Vulkanausbruch vor etwa 300.000 Jahren zurück. Er entstand als so genannter Vulkandom, als hügelförmige Erhebung, infolge der Eruption zähflüssiger Lava. 474 v. Chr. errichtete Hieron I. von Syrakus hier die Festung Castrum Gironis. 315 v. Chr. gründeten die Römer an dieser Stelle die Kolonie Aenaria. Den Einwohnern bot die Festung Schutz vor Angriffen wechselnder Invasoren.

Alfons I. von Neapel war es dann, der das Kastell Mitte des 15. Jahrhunderts umbauen und mit trutzigen Mauern und Befestigungen ausstatten ließ, wodurch es sein heutiges Aussehen erhielt. Erstmals wurde die Festung auch durch eine Brücke mit der Insel Ischia verbunden.

Mittelalter und Neuzeit

Zu ihrer Glanzzeit, im späten 16. Jahrhundert, lebten fast 1.900 Menschen auf der Festungsinsel, davon viele Kleriker. 1809 wurde das Eiland von den Briten angegriffen, deren Kanonenbeschuss dem Castello Aragonese schwere Schäden zufügte. Die Festung wurde in der Folge zu einem Gefängnis umgestaltet. Erst 1860, als Neapel nach der Besetzung durch Garibaldi an Italien fiel, löste man die Haftanstalt auf. Das Kastell befindet sich heute im Privatbesitz und kann besichtigt werden.

Kirchen und Parkanlagen

Besucher bewundern nicht nur die schön angelegten Gärten der Felseninsel, mit ihren Olivenbäumen und Palmen, sondern auch die Kirchen, Wohngebäude, Arkaden und Terrassen innerhalb der Festung. Das auffälligste Kirchengebäude ist sicherlich die mit einer Kuppel gekrönte Chiesa dell'Immacolata aus dem 18. Jahrhundert. Sehenswert sind aber auch die Kirche San Pietro a Pantaniello, die Abtei Monaci Basiliani di Grecia und das Kloster Convento delle Clarisse.

Die gespenstische Nonnengruft

Das Convento delle Clarisse birgt in seinen Katakomben ein schauriges Geheimnis: Im 16. Jahrhundert wurden in den unterirdischen Gängen gemauerte Stühle errichtet, auf denen man die Nonnen des Klosters nach ihrem Tod aufrecht sitzend zu bestatteten pflegte. Die Steinsessel wiesen in ihrem Sitz Öffnungen auf, durch die Körperflüssigkeiten der Leichname entweichen konnten. Die ehemaligen Klosterfrauen verwesten und skelettierten so in sitzender Haltung. Die übrig bleibenden Gebeine wurden später bestattet. Die Gewölbe der ehemaligen Nonnengruft sind für Besucher zugänglich.

Von Ischias Ortsteil Ponte aus ist das Castello Aragonese über die gemauerte, etwa 200 Meter lange Brücke zu erreichen. Wichtig zu wissen: Das eigene Auto kann nicht hierhin mitgeführt werden.

Bildnachweis: Riccardo lapucci

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