Venetien im Nordosten Italiens zählt zu den wohlhabendsten und vielfältigsten Regionen von „Bella Italia“. Weltbekannte Familienunternehmen wie die Modefirma Benetton, der Kaffeemaschinenhersteller De’Longhi oder der Prosecco-Produzent „Villa Sandi“ sind hier zuhause. Die Gegend zwischen Alpen und Adria gilt als überaus produktiv. Anderswo in Südeuropa mag sich die Eurokrise bemerkbar machen, hier nicht. „Die Schwaben Italiens“ nennt das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ die Menschen hier, die sich durch Fleiß, Disziplin und Unternehmergeist auszeichnen. Fleißig und breit aufgestellt ist man auch im Tourismus, der im Veneto eine zentrale Rolle spielt und daher gut entwickelt ist.
Touristische Vielfalt
Nicht wenige Festivals locken ganzjährig zum Besuch nach Venetien. Zu den interessantesten zählen das das „Tortellini“- oder auch „Liebesknoten“-Fest in Valeggio sul Mincio sowie das Gourmet- und Street Food-Festival „Fish & Chef“ in Malcesine. Das international etablierte Radsportereignis „Tour Transalp“ führt beispielsweise vom bayerischen Garmisch aus ins Veneto. Wer auf eigene Faust auf Entdeckungstour durch Venetien ist, wird die große Vielfalt der Region hautnah erleben. Nahezu für jeden Urlaubsgeschmack ist etwas geboten: Ob Skifahren im mondänen Cortina d’Ampezzo, ein Kultur-Trip im freskoverzierten Treviso oder Wein-Degustations-Wochenende im entspannten Prosecco-Gebiet. Auch Wellness-Aufenthalte in Abano Terme und Montegrotto Terme oder Familienferien am Strand von Caorle sind typische Urlaubsformen in Venetien.
Landschaftliche Gegensätze
Seine landschaftlichen und architektonischen Gegensätze machen Venetien so reizvoll. Es verknüpft die Dolomiten mit dem Po-Delta sowie der Lagune von Venedig und umschließt auch die Euganeischen Hügel bei Abano Terme und Montegrotto Terme. Faszinierende Städte wie Venedig und Verona sind Markenzeichen der Region wie auch das östliche Gardasee-Ufer. Der größte See Italiens am Fuße der Alpen, der „Lago di Garda“, ist umgeben von einer prächtigen Naturlandschaft und wird als eine Art „zweites Wohnzimmer“ von vielen Gästen aus Süddeutschland betrachtet. Für sie lohnt sich ganzjährig sogar ein Wochenendbesuch zum Chillen beim Nachbarn aus dem Veneto. Das mediterrane Klima hier lässt Dattelpalmen, Zitronen und Oleander gedeihen. Es bringt Spitzenprodukte in Sachen Wein und Öl hervor, ganz zu schweigen von dem wohlschmeckenden Tomaten, Oliven und Fischgerichten hier. Viele familiengeführte Hotels und Pensionen am Gardasee verwöhnen ihre Kunden mit einem breitgefächerten Sport-, Kultur- und Wellness-Programm. Führungen zu einem lokalen Weinbauern, ein Picknick unter Olivenbäumen und eine Wander-, Downhill- oder Mountainbike-Tour auf dem Monte Baldo sind zum Beispiel möglich.
Kulturelle Höhepunkte
Kunst- und Kulturfans werden sich womöglich eher auf das zauberhafte Venedig, die Opernstadt Verona und das vom Renaissance-Architekten Andrea Palladio geprägte Vicenza konzentrieren. Wer die venezianische Architektur authentisch ohne Touristenströme kennenlernen möchte, dem sei ein Besuch im gemütlichen Chioggia empfohlen. Chioggia wird als „kleine Schwester Venedigs“ bezeichnet. Es wurde im fünften Jahrhundert zeitgleich mit Venedig errichtet und wirkt auf den Besucher wie „Venezia“ im Kleinformat. In dieser touristisch noch kaum entdeckten Stadt kann man im Vergleich zur großen Schwester noch hervorragend zu kleinen Preisen essen, gemächlich durch breite Gassen schlendern und den Lärm der Welt bei einem Glas Prosecco draußen lassen.