Castellina in Chianti, in der toskanischen Provinz Siena, liegt in knapp 600 Metern Höhe, mitten im Anbaugebiet des Chianti Classico. Doch es ist nicht nur der hervorragende Wein, der die Besucher in großer Zahl hierher führt.
Die Stadt im Laufe der Jahrhunderte
Das ursprünglich etruskische Städtchen wurde 1220 erstmals urkundlich erwähnt. Wer sich Castellina heute nähert, der bemerkt schon aus der Ferne seine mächtigen Befestigungsmauern. Sie entstanden im 15. Jahrhundert, nachdem die Ortschaft, die seit dem 13. Jahrhundert zur Lega del Chianti gehörte, immer wieder von feindlichen Eroberern angegriffen worden war. Mailänder Truppen, Siena und das Haus Aragon sowie der Herzog von Kalabrien streckten die Hand nach Castellina aus. Im 16. Jahrhundert herrschten dann die Medici über die Stadt.
Castellina und Umgebung
Die Festungsstadt liegt zwischen Florenz und Siena, inmitten von Weinbergen, Wäldern und Olivenhainen. Vereinzelt gelegene Weingüter und alte Gehöfte prägen das Chianti-Gebiet. Durch die exponierte Lage genießt man von Castellina aus einen unbeschreiblichen Ausblick.
In der Ortschaft selbst scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Sie liegt im Schatten der mittelalterlichen, von Giuliano da Sangallo errichteten Rocca di Castellina, einst trutzige Befestigungsanlage, heute ein archäologisches Museum. Durch das Stadtzentrum führt ein Gewirr vieler kleiner Gassen.
Sehenswertes in Castellina
Neben der Rocca gehört die Via delle Volte zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Dabei handelt es sich um einen sich an der Stadtmauer entlang ziehenden, im Dunkeln liegenden Tunnelgang. Er war vormals Teil der Wehranlage. In Castellina gibt es außerdem mehrere Kirchen, alle voran die wunderschöne neuromanische Chiesa di San Salvatore. Außerdem die Burgruine Castello di Monternano sowie eine Reihe von herrschaftlichen Villen, um nur einige der architektonischen Highlights zu nennen.
Berühmt ist die Nekropole von Poggino im Ortsteil Fonterutoli, mit vier etruskischen Kammergräbern. Außerdem der Tumulo di Montecalvario, ein großer etruskischer Grabhügel von 50 Metern Durchmesser. Funde aus der Etruskerzeit sind auch im archäologischen Museum ausgestellt.
Selbstverständlich sollte jeder Besucher Castellina in Chiantis aber auch eine der unzähligen Weinstuben besucht und den ausgezeichneten Chianti der Region verkostet haben. Viele der kleinen Läden der Stadt haben die edlen Tropfen ebenfalls im Angebot.