Das kleine Städtchen Erice mit seinen rund 30.000 Einwohnern ist nicht sonderlich bekannt, ist aber ein wahres Kleinod im Westen der Insel Sizilien. Schon von weitem sieht man es auf dem 750 Meter hohen Monte Erice thronen. Vom Gipfel aus kann man einen tollen Rundumblick auf Trapani und die Küste.
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Über eine Serpentinenstraße oder mit der Seilbahn erreicht man den bezaubernden Ort in der Provinz Trapani. Von Erice aus ist es nicht weit bis zur Gemeinde San Vito Lo Capo, die über einen der schönsten Strände von Sizilien verfügt. Man könnte Erice auch als „Stadt der Wissenschaft“ bezeichnen, denn seit 1963 befindet sich hier das Wissenschaftliche Kulturzentrum mit Experten aus der ganzen Welt.
Malerische Altstadt und prunkvolle Bauten
Erice wird von einer punischen Stadtmauer umgeben, die man an den Toren Porta Spada, Porta di Trapani und Porta del Carmine passieren kann. Wenn man durch die schmalen Gassen der urigen Altstadt schlendert, kommt man an vielen kleinen Läden mit Souvenirs vorbei. Rund um den Marktplatz findet man auch zahlreiche Modeboutiquen. Der Großteil der Denkmäler und Sakralbauwerke im historischen Ortskern stammen aus dem Mittelalter. Die Seilbahn Trapani-Erice überwindet die 3 Km lange Strecke in rund 10 Minuten und kostet 6€ bzw. 9,50 € für Hin- und Rückfahrt. Eine Investition, die sich allein schon wegen des herrlichen Ausblickes lohnt!
Im 14. Jahrhundert wurde die Chiesa Madre in der Via Carvini errichtet. Während alle anderen der mehr als 50 Kirchen von Erice im romanischen Stil erbaut wurden, repräsentiert dieses Gebäude den gotischen Baustil. Nordöstlich der Stadt kann man noch die Überreste einer Festung aus der Ära der Phönizier besichtigen. Zu den noch gut erhaltenen Relikten aus früheren Zeiten zählen auch das Venus Schloss und das Schloss Pepoli. Ein ganz besonderes Highlight ist das hoch oben gelegene Castello di Venere aus dem 13. Jahrhundert.
Erice kann auf eine lange Geschichte zurückblicken
Es gibt eine Legende, welche die Gründung von Erice durch Exilanten aus Troja beschreibt. Gesicherte Beweise gibt es allerdings aus der Zeit der Elymer, denen dann die punischen Phönizier folgten. Im Jahr 244 v. Chr. wurde Erice dann von den Römern erobert, später ließen sich die Byzantiner, die Araber und die Normannen in der Provinz Trapani nieder. Aufgrund seiner exponierten Lage mit hervorragendem Ausblick war das Städtchen stets stark umkämpft. Der vielen Völkern, die einst in Erice eine Heimat fanden, verdankt die Stadt aber auch ihren Reichtum an Kunst- und Kulturschätzen.