Vulkan Ätna auf Sizilien | italien.de

Ätna

Er ist der größte noch aktive Vulkan Europas: Der mächtige Ätna im Nordosten Siziliens. Lange Zeit galt er unter Wissenschaftlern als „gutmütiger“ Vulkan, ohne großes zerstörerisches Potenzial. Doch es gibt Anzeichen dafür, dass der feuerspeiende Riese seinen Charakter verändert.

Der Ätna und seine Gipfelkrater

Der Vulkan liegt zwischen Catania und Messina. Er ist der höchste Berg Siziliens und ragt über 3.000 Meter in den Himmel. Durch die vulkanische Aktivität variiert seine genaue Höhe zwischen 3.200 und 3.350 Metern. Das gesamte Ätna-Massiv erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 1.200 Quadratkilometern. 2013 wurde der Vulkan von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.

Der Berg liegt in einer Zone hoher seismischer Aktivität: Die afrikanische Kontinentalplatte schiebt sich hier unter die europäische. In dem Bereich befindet sich auch die so genannte Messina-Verwerfung: Die Straße von Messina senkte sich hier einst ab und trennte Sizilien vom Festland. Folgen der komplexen tektonischen Situation sind sowohl der Vulkanismus des Ätna als auch starke Erdbeben in der Region.

 

Der Vulkan verfügt über vier Gipfelkrater: den Hauptkrater, den Krater Bocca Nuova sowie den Nordost- und Südostkrater. Die spektakulären Lavaausbrüche gehen allerdings meist nicht von den Hautkratern aus, sondern von den Bergflanken. Am Ätna gibt es hunderte von Nebenkratern. Typisch für den Vulkan sind längs aufreißende Eruptionsspalten.

Die Entstehungsgeschichte des Vulkans

Beim Ätna handelt es sich um einen so genannten Schichtvulkan oder Stratovulkan, der aus einzelnen Schichten von Lava und Lockermassen aufgebaut ist. Sein Ursprung liegt im Mittelpleistozän: Vor 600.000 Jahren kam es in dem Gebiet zu Eruptionen unter der Meeresoberfläche. Über einen Zeitraum von mehreren hunderttausend Jahren erhob sich der Ätna Stück für Stück aus der Meeresbucht an Siziliens Ostküste. Der Name Ätna leitet sich vermutlich vom indogermanischen Wort „aidh“ (brennen“) ab.

Um den Ätna rankt sich eine ganze Reihe von Sagen und Legenden. In der griechischen und römischen Mythologie galt er zum Beispiel als Werkstatt der Zyklopen, die Hephaistos (römisch Vulcanus), dem Gott des Feuers und der Schmiede, bei seiner Arbeit halfen. Aus Zorn über die Untreue seiner Gattin Aphrodite (Venus) soll der Gott das Schmiedefeuer häufig extrem stark angefacht haben; die Menschen am Ätna nahmen das dann als Vulkanausbrüche wahr.

Die Zerstörungskraft des Ätna

Am Ätna kommt es immer wieder zu dramatischen Ereignissen: Erdbeben erschüttern das Land, die Sonne verschwindet hinter dunklen Aschewolken und Lavaströme richten großräumige Verwüstungen an.

Durch geologische Untersuchungen sind schon für die Zeit um 1500 v. Chr. Eruptionen am Ätna nachgewiesen. Der erste schriftlich überlieferte Ausbruch datiert auf das Jahr 693 v. Chr. Damals wurde Catania zum ersten Mal zerstört. Im Jahre 253 vernichtete die Lava die Stadt ein weiteres Mal. Zwischen 812 und 1169 gab es am Ätna gewaltige Vulkanausbrüche und Erdbeben im Osten Siziliens, bei denen tausende von Menschen den Tod fanden.

 

1971 zerstörte die Lava des Ätna Teile der dortigen Seilbahn und die Vulkanwarte. 2001 bekamen die Tal- und Bergstation die Kraft des Vulkans zu spüren. Ein Jahr später wurde an der Südflanke die Seilbahn zerstört und an der Nordostflanke die Touristenstation Ätna Nord unter Lava begraben.

Auch im Dezember 2018 brach der Ätna aus und es kam zu mehreren Erdbeben. Der Betrieb auf dem Flughafen Catania musste deshalb vorübergehend eingestellt werden.

 

Trotz einiger spektakulärer Eruptionen galt der Ätna unter Vulkanologen lange als vergleichsweise „gutmütiger“ Vulkan des so genannten Hawaii-Typus. Er spuckt dünnflüssige, relativ harmlose Lava. Die enthaltenen Gase können aus ihr problemlos entweichen, sodass sich kein gefährlicher Überdruck aufbaut. Neuere Forschungsergebnisse zeigen aber, dass der Ätna seinen Charakter ändert: Er bildet ein zunehmend zähes, gasreiches und explosives Magma - der Ätna wird gefährlicher. Vulkanologen geben jedoch insofern Entwarnung, als sich ein großer Ausbruch über Wochen ankündigen würde und die Bevölkerung in jedem Fall rechtzeitig gewarnt werden könnte.

Auf dem Weg zum Gipfel

Das Gebiet unmittelbar um den Vulkan ist seit 1987 Regionalpark (Parco dell’Etna). Die Landschaft ist durch die Lava sehr fruchtbar und der Ätna verfügt über unterschiedliche Vegetationszonen. Im unteren Bereich werden Zitrusfrüchte, Oliven, Feigen und Getreide angebaut. Von 1.500 bis 2.000 Meter ist der Berg bewaldet. Darüber folgt eine Zone mit Sträuchern, Gräsern und Moos. In den höchsten Zonen gibt es dann nahezu gar keine Vegetation mehr und der Gipfel ist meist mit Schnee bedeckt.

 

Ein wahrer Touristenmagnet sind die Silvestri-Berge, die Vulkankegel Monti Silvestri inferiori und Monti Silvestri superiori. Kenner zieht es aber auch zu den Lavagrotten des Ätna, von denen einige begehbar sind. Berühmt sind die fast einen Kilometer lange Grotta dei Lamponi (Himbeergrotte) oder die Grotta del Gelo (Eisgrotte).

Am Rifugio Sapienza gibt es ein touristischem Zentrum. Hier befindet sich auch die Talstation der Seilbahn Funivia dell' Etna. Mit ihr geht es hinauf, bis zur Bergstation La Montagnola, auf 2.500 Metern. Von hier aus kommt man nur noch mit dem Geländebus weiter, bis unter den Kraterrand, auf etwa 2.900 Metern Höhe. Der Zugang ist allerdings von Witterung und Vulkanaktivität abhängig und nicht immer möglich.

 

Was viele nicht wissen: Der Ätna ist das südlichste Skigebiet Europas. Wintersport-Anlagen mit Liften gibt es sowohl an der Bergstation Süd als auch an der Bergstation Nord. Sie sind meist zwischen Januar und März in Betrieb.

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