Die Villa del Balbianello aus dem 18. Jahrhundert liegt auf der Spitze der Halbinsel Lavedo, am Comer See. Kein Anwesen in der Gegend ist weltläufiger und wohl keines ist in einer bezaubernderen Lage am See positioniert.
Die in Lenno gelegene Villa wurde im Jahre 1787 von Kardinal Angelo Durini errichtet. Ursprünglich befand sich an dieser Stelle ein kleines Franziskanerkloster.
Das Herrenhaus, das aus zwei Wohngebäuden, einer Kirche und einem Laubengang am Hafen besteht, wechselte später mehrfach den Besitzer. Eigentümer waren unter anderem Giuseppe Arconati Visconti und General Butler Ames. 1975 erwarb der italienischer Bergsteiger und Forschungsreisende Graf Guido Monzino die Villa. Nach seinem Tod 1988 hinterließ er sie dem Fondo per l'Ambiente Italiano (FAI), der sich fortan um die Instandhaltung kümmerte. Monzino wurde nach seiner Feuerbestattung unterhalb des Laubengangs der Villa, in einem kleinen Pavillon unter einer Steinplatte, beigesetzt.
Per Motorboot wird die Villa über den Golfo di Venere angefahren. Eine Treppe und ein Weg führen vom Anleger hinauf zur Villa. Der Park kann von Mitte März bis Ende Oktober besichtigt werden.
Aufgrund der steinigen Geländestruktur wurden die Gärten terrassenförmig angelegt. Überall finden sich steile Felsen und Brüstungen, die sich harmonisch in den Verlauf des Geländes einfügen. Buchsbaum-Hecken wechseln sich mit Grasflächen, Steineichen und Zypressen ab. Je nach Jahreszeit blühen Magnolien, Azaleen und Rhododendren. An vielen Stellen finden sich Bänke, die zum Verweilen einladen.
Bemerkenswert ist die Bibliothek des Forschungsreisenden Monzino, mit über viertausend Werken, die unter anderem eine wertvolle Sammlung zu Alpen- und Polarexpeditionen umfasst. Die Bibliothek wurde zu einer Ausstellung umgestaltet, die besichtigt werden kann.