Prächtige Palazzi und barocke Sakralbauten kennzeichnen Modica in der sizilianischen Provinz Ragusa. Die beeindruckende Stadt liegt In knapp 300 Metern Höhe an den Monti Iblei und ist UNESCO-Welterbe.
Eine Stadt mit vielen Namen
Das heutige Modica war schon in prähistorischer Zeit bewohnt. Die iberisch-stämmigen Sikanen siedelten als erste hier. Später stand die Stadt unter griechischer, römischer, arabischer und normannischer Herrschaft. Und jedes Volk gab der Ansiedlung einen anderen Namen: Motyka, Motouka, Motyca, Mutica und Mohac sind überlieferte frühere Bezeichnungen für ein und dieselbe Stadt.
Zerstörung und Wiederaufbau
Zerstört wurde Modica nicht etwa durch Kämpfe rivalisierender Eroberer, sondern durch ein schweres Erdbeben, welches das Val di Noto Ende des 17. Jahrhunderts erschütterte. Rund 60.000 Menschen fanden damals den Tod und die Stadt lag in Trümmern. Die Überlebenden machten sich jedoch alsbald an den Wiederaufbau und schufen ein wahres Juwel des sizilianischen Barock.
Ober- und Unterstadt
Modica verfügt über eine Unterstadt, Modica Bassa, und eine Oberstadt, Modica Superiore. Die kleinen Häuschen in den verwinkelten Gassen wirken teils wie an die Felsen gekittet. Überall gibt es lauschige Ecken mit kleinen Treppen, Rundbögen und verzierten Balkonen zu entdecken. Zu den prächtigsten Villen der Stadt gehören der Palazzo Polara, der Palazzo Trombadore und der Palazzo del Municipio. Weithin sichtbar ist die auf einem Felsen thronende Burg, das Castello di Modica, mit seinem markanten Uhrturm.
Barocke Sakralbauten
Modica ist berühmt für seine Sakralbauten: Die Stadt verfügt nicht nur über einen Dom, es sind sogar derer zwei: Der Duomo di San Giorgio und der Duomo di San Pietro. Daneben gibt es noch zahlreiche Kirchen, wie die Chiesa di San Domenico, die Chiesa di Santa Maria di Betlem oder die Chiesa di San Nicolo Inferiore, mit einem ungewöhnlichen Felsen-Gewölbe und einzigartigen Fresken.
Cioccolato di Modica
Wer Modica besucht, der sollte es aber auch nicht versäumen, hier die traditionelle Schokolade zu kosten. Die lokale Spezialität hat einen Kakaoanteil von 45 bis 90 Prozent und wird bei niedriger Temperatur und ohne Conche hergestellt. Die Zuckerkristalle lösen sich deshalb nicht auf und das Produkt erhält eine leicht körnige Konsistenz und einen besonders intensiven Kakao-Geschmack.