Comiso, im Süden Siziliens, liegt nur rund 20 Kilometer von Ragusa, der Hauptstadt des gleichnamigen Freien Gemeindekonsortiums, entfernt. Nach einem schweren Erdbeben 1693 wurde die Stadt wieder aufgebaut und erstrahlt bis heute im prächtigen Stil des sizilianischen Barock.
Geschichte Comisos
Spuren menschlicher Besiedlungen lassen sich in der Gegend bis in die Jungsteinzeit (Neolithikum) zurückverfolgen. Später war Comiso, das damals noch als Kasmenai bekannt war, griechische Kolonie. Danach stand es unter römischer, byzantinischer und arabischer Herrschaft; die Araber errichteten hier die für die Gegend charakteristischen Trockenmauern.
Ende des 14. Jahrhunderts gehörte Comiso zur Grafschaft Modica und unterstand zunächst der Familie Cabrera, ab Mitte des 15. Jahrhunderts dann den Fürsten von Naselli. Nach einer Blütezeit im 16. Jahrhundert und dem Bau mehrerer Kirchen und Herrenhäuser, nahm die Stadt bei dem Erdbeben von 1693 schweren Schaden und mussten zu großen Teilen wiederaufgebaut werden. Während des Faschismus entstand in Comiso ein umstrittener Militärflughafen, der heute aber nur noch zivilen Zwecken dient.
Sehenswertes in der Stadt
Die Hauptstraße Comisos ist der Corso Vittorio Emanuele III. Das Stadtzentrum bildet die Piazza Fontana Diana, mit dem gleichnamigen Brunnen.
Haupt-Sehenswürdigkeit ist der 1699 wieder aufgebaute Duomo Santa Maria delle Stelle. Seine Holzdecke schmücken Fresken von Antonio Alberti, die Szenen aus dem Alten Testament zeigen. Der Hochaltar und das Grabmal des Fürsten Baldassarre V Naselli sind kunstvoll aus farbigem Marmor gefertigt.
Sehenswert ist auch die Basilica Maria SS.Annunziata, ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert und nach dem großen Erdbeben wieder aufgebaut. In ihrem Innenraum sind unter anderem Gemälde von Salvatore Fiume zu bewundern. Doch auch die gotische Chiesa di San Francesco, mit dem Marmormausoleum Gaspare Nasellis, die Chiesa di San Giuseppe, Chiesa di San Biagio und die Chiesa S. Maria delle Grazie, mit Kapuzinerkonvent, sowie die Friedenspagode außerhalb der Stadt sind einen Abstecher wert.
Unter den Profanbauten sind unter anderem das römische Thermalbad, der Palazzo Naselli d'Aragona und der Palazzo comunale hervorzuheben. Außerdem das Museo Civico di Storia naturale di Comiso. Lohnenswert ist natürlich auch ein Ausflug ins nahe Ragusa, eine der spätbarocken Städte des Val di Noto und UNESCO-Welterbe.
Anreise nach Comiso
Comiso hat einen eigenen Flughafen; häufiger wird jedoch der Airport von Cataniaangeflogen. Von hier aus fahren Busse nach Comiso.
Von der Autobahn Messina - Siracusa ist Comiso über die SS 115 zu erreichen. Nach Norden besteht eine Anbindung über die SS 114.