Langsam schippert der Fischkutter auf die Küste mit den grauweißen Felsen zu. Das Erste was man von Portovenere zu sehen bekommt ist ein Turm mit Anbau, der ähnlich einem Leuchtturm, hoch auf der Spitze einer Landzunge liegt. Obwohl sich unterhalb des Gebäudes eine emporragende Festungsmauer entlangzieht, ist der burgähnliche Bau nur eine Kirche – die Kirche St. Pietro.
Erreicht man dann den Fischerhafen von Portovenere, entfaltet sich vor dem Ankömmling eine lange Fassadenreihe unterschiedlichster Farben, die sich an der Küste und ihrem Hafen entlang zieht. Die Fassaden gehören zu den Häusern Portoveneres, die mehreren gefärbten fünfstöckigen Würfeln gleichen und dem Ort seinen einmaligen farbenfrohen Anblick verleihen. Portovenere liegt in der Region Ligurien in der Provinz La Spezia. Seinen Namen erhielt der Ort von den Römern, die ihn Veneris Portus – Hafen der Venus nannten. Und die Römer wussten, warum sie diesen Ort nach der Göttin der Schönheit und Liebe benannten. Die kleine Hafenstadt versprüht ihren eigenen Charme. Direkt am Hafen laden Restaurants und Bars zu einem unterhaltsamen italienischen Abendessen ein. Gerade im Sommer, wenn die lauwarme Brise am Abend vom Meer herüberweht, lässt sich der Rotwein der Region am besten genießen. Das lebhafte Treiben am Hafen und auf der Hafenpromenade sorgt schon allein beim Zuschauen für Abwechslung.
Höhlen und mittelalterliche Aussichtspunkte
Entlang der Küste von Portovenere hat das Meer Höhlen in den Felsen gegraben. Einheimische bieten Rundfahrten zu den Höhlen an, die nur mit dem Boot erreicht werden können. Ist die Beschaffenheit der Höhle sicher, lässt es sich der ein oder andere Bootsführer nicht nehmen auch in die Höhlen hinein zu fahren.
Wieder festen Boden unter den Füßen lohnt es sich das Städtchen Portovenere selbst zu erkunden. Oberhalb des Hafens auf der Bergkuppe erhebt sich die Burg Doria, benannt nach den Erbauern: der Familie Doria. Diese Lehnsherren spielte im 13./14. Jahrhundert in der Republik Genua eine wichtige Rolle und gehörte zu den angesehensten Familien in Ligurien. Von den Terrassen der Burg aus erfreut man sich an dem Blick auf die kleine Hafenstadt, die sich unterhalb der Burg erstreckt, und hat auch die Kirche St. Pietro im Auge, die der Besucher bereits bei der Einfahrt mit Boot nach Portovenere bestaunen konnte.
Die Kirche auf der Klippe – St.Pietro
St.Pietro sollte man während seines Urlaubs in Portovenere einen Besuch abstatten. Die kleine Kirche auf dem Felssporn, der weit in das Meer hineinragt, wurde bereits 1198 eingeweiht. Sie ist ein Zeugnis für das mittelalterliche Erbe von Portovenere. Die Fassade, die in, sich abwechselnden schwarzen und weißen Steinblöcken gehalten ist, stammt aus dem 13. Jahrhundert und verleiht dem Gotteshaus etwas Eigentümliches. Dazu trägt auch der beim Bau verwendete Stein bei, Nero Portoro genannt, und in der Region abgebaut wird. Umgeben ist das Areal von Festungsmauern, die noch als Ruinen zu sehen sind.
Nach einem anstrengenden aber erfüllten Ausflugstag lässt man sich wieder am Hafen in einem der Restaurants nieder, genießt den fangfrischen Fisch und den lokalen Wein. Und wieder kommt diese Brise vom Meer her auf, die Erfrischung bringt. Venus wusste, warum sie hier landete.