In den grünen Höhenzügen des Conero, nur wenige Kilometer von der Küste entfernt, liegt eine Stadt, die für ihr kulturelles Erbe weithin bekannt ist; Kenner verbinden ihren Namen sofort mit Literatur und Malerei, mit Architektur und Musik: Recanati, an den Unterläufen der Flüsse Musone und Potenza.
Architektonische Schätze der Altstadt
In den kleinen Sträßchen der Altstadt gibt es manch architektonisches Kleinod zu entdecken: Prachtvolle Adelspaläste, das historische Rathaus, den mittelalterlichen Turm Torre del Borgo, aber auch beeindruckende Sakralbauten. Die Kirche San Domenico und der Dom San Flaviano aus dem 14. Jahrhundert gehören dazu; letzterer beherbergt das Grabmal des 1417 in Recanati verstorbenen Papstes Gregor XII.
Musik und Malerei
Kunstinteressierte sollten einen Besuch der Gemäldegalerie der Stadt in der Villa Colloredo Mels nicht versäumen. Hier sind unter anderem bedeutende Werke des Malers Lorenzo Lotto ausgestellt, eines der bedeutendsten italienischen Maler des 16. Jahrhundert. Im Sommer ist das elegante Gebäude außerdem Schauplatz des beliebten Opernfestivals “Villa inCanto”.
Überhaupt spielt die Musik in der Stadt eine wichtige Rolle. So ist das Persiani Theater in Recanati dem berühmten Tenor Beniamino Gigli gewidmet, der im Conero geboren wurde und der von hier aus die Opernhäuser der Welt eroberte. Beim Musikfestival “Lunaria” treten Jahr für Jahr zahlreiche bekannte Musiker in Recanati auf.
Auf den Spuren Giacomo Leopardis
Ein Künstler jedoch hat Recanati in ganz besonderem Maße seinen Stempel aufgedrückt: Der Dichter Giacomo Leopardi, der im Jahre 1789 hier geboren wurde. Leben und Werk des großen Poeten sind denn auch überall in der Stadt lebendig. In seinem Geburtshaus, der Casa Leopardi, kann die berühmte Familienbibliothek der Leopardis besichtigt werden. Auf der Piazza Leopardi erinnert ein Denkmal an den Dichter, und jedes Jahr im Juni und Juli wird ihm eine Event-Reihe mit Theateraufführungen und anderen Veranstaltungen gewidmet. Doch auch sonst kann man überall in der Stadt auf den Spuren des Poeten wandeln.
Sei es im Kulturinstitut “Centro Nazionale di Studi Leopardiani”, das sich der Erforschung seines künstlerischen Werkes verschrieben hat, oder in seiner Taufkirche Santa Maria di Montemorello. Die nahe gelegene Piazza wird in dem berühmten Gedicht “Il sabato del villaggio“ beschrieben. Etwas außerhalb liegt der Hügel „Colle de L’Infinito“, auf den sich der Dichter häufig zurückzog und der ihn zu dem gleichnamigen berühmten Gedicht inspirierte.