Dem römischen Kaiser Hadrian verdankt Rom eines seiner eindrucksvollsten Bauwerke: Die Engelsburg, auch unter den Namen „Mausoleo di Adriano“ oder „Castel Sant Angelo“ bekannt. Das kaiserliche Grabmal und die dazu gehörige Tiber-Brücke Ponte Sant Angelo wurden zwischen 133 und 139 n.Chr. errichtet.
Ursprünglich als Mausoleum geplant, wurde das Bauwerk, in dem neben Hadrian unter anderem auch die Kaiser Antonius Pius und Marcus Aurelius bestattet wurden, später zur Festung ausgebaut. Schon unter römischer Herrschaft entstanden erste Befestigungsanlagen. Ostgoten-König Totila und mehrere Päbste nutzten die Engelsburg im Laufe der Jahrhunderte ebenfalls als Bastion. Unterirdische Gänge verbanden das Castel Sant Angelo mit dem Vatikan und eröffneten den Päbsten so einen Fluchtweg. In den dunklen Zeiten der Inquisition diente die Engelsburg auch als Gefängnis. Galileo Galilei und Giordano Bruno gehörten zu den bekanntesten Insassen.
Seinen heutigen Namen erhielt das Kastell erst im Jahre 590 n. Chr. In dieser Zeit wütete in der Gegend der Schwarze Tod. Papst Gregor I. berichtete damals, dass ihm am Hadrians-Mausoleum der Erzengel Michael erschienen sei, der ihm das nahende Ende der Pest verkündet habe. Zum Gedächtnis daran zierte ab dem 16. Jahrhundert ein Marmorengel das Dach des Kastells. Im 18. Jahrhundert ersetzte man ihn durch eine Bronzestatue. Die Marmorfigur wanderte in den Innenhof Cortile dell’Angelo.
Wer sich dem Mausoleum über die Engelsbrücke nähert, der schreitet zunächst durch ein Spalier von prächtigen Engels-Statuen. Im Gebäudeinneren erwartet ihn dann das Museo di Castel Sant Angelo mit über 50 Räumen. Highlights der Engelsburg sind die mit Fresken geschmückten päpstlichen Gemächer, insbesondere die Sala Paolina aus dem 16. Jahrhundert, die Schatzkammer und die Grabkammer Hadrians. Lohnend ist auch ein Aufstieg zur Plattform, die einen fantastischen Panoramablick über die ganze Stadt bietet.