Der verkehrsreichste Platz im Zentrum Roms macht es Fußgängern nicht leicht, dennoch ist er durch seine bedeutenden Bauwerke von der Antike bis ins 19. Jahrhundert ein Highlight für jeden Romreisenden.
Der geplante Metroanschluss lässt noch auf sich warten ‒ dennoch ist der Platz gut zu erreichen, denn es gibt zahlreiche Buslinien sowie die Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 8, die etwas versteckt südlich des Palazzo Venezia liegt. Dieser war früher die Vertretung Venedigs und gab dem Platz seinen Namen. Ein Besuch lohnt sich, denn die prunkvollen Räume sind mit schönen Kunstschätzen aus der Renaissance und dem Barock gefüllt. Nicht vrpassen sollte man dabei die in den Palazzo integrierte ursprünglich byzantinisch-venezianische Kirche San Marco.
Der Platz wird beherrscht von dem strahlend weißen Altar des Vaterlandes, einem imperialen Monumentalbauwerk zur Erinnerung an die Einigung Italiens durch das Risorgimento. Das mit zahlreichen Spottnamen wie Schreibmaschine oder Hochzeitstorte belegte Gebäude wird inzwischen zunehmend wieder geschätzt. Auf jeden Fall hat man von ihm einen wunderbaren Blick über die Stadt Rom. In seinem Inneren wurde Platz für Museen und Ausstellungen geschaffen.
Am östlichen Ende der Piazza Venezia befindet sich das zum großen Teil aus Ruinen bestehende Trajansforum, auf dem vor allem die Trajanssäule sehr gut erhalten ist. Man kann sie aus einiger Entfernung von der Balustrade aus gut sehen. Ein spiralenförmiges Band umläuft die Säule, in dem die Geschichte des Feldzugs Kaiser Trajans gegen die Daker gezeigt wird. Hier gibt es interessante Details zu sehen, wie die Schildkrötenformation der Legionäre oder die erste belegte, von einem Legionär als Kälteschutz getragene Krawatte. An der Balustrade des Trajansforums unter den Bäumen kann man gut eine Zeit lang verweilen und die beeindruckende Szenerie der Piazza Venezia auf sich wirken lassen, während Straßenmusikanten durch stimmungsvolles Gitarrenspiel einen Augenblick des Glücks entstehen lassen.