Orta San Giulio, am Ostufer des Ortasees im Piemont, gehört zu den „Borghi più belli d’Italia“ (schönste Orte Italiens). Der historische Stadtkern, mit seinen kleinen hübschen Gassen, ist für den Autoverkehr gesperrt und läd zum Flanieren ein.
Spaziergang durch das Zentrum
Die Altstadt Orta San Giulios liegt am Ende einer Halbinsel, die auf den Ortasee hinausführt. Das Zentrum bildet die von prachtvollen, teils barocken Palazzi umsäumte Piazza Mario Motta. Hier steht auch das Rathaus der Stadt, der Palazotto della Comunitá, aus dem 16. Jahrhundert.
An der Straße Salita della Motta liegt die Pfarrkirche S. Maria Assunta. Das in den Farben gelb und weiß getünchte Kirchlein überrascht mit einem prächtigen Innenraum, mit opulenten Deckengemälden.
Sehr sehenswert ist auch die am Ortseingang gelegene, weithin sichtbare Villa Crespi aus dem 19. Jahrhundert. Das von dem Industriellen Cristoforo Benigno Crespi im orientalischen Stil errichtete Bauwerk wird von einem gewaltigen, minarett-artigen Turm gekrönt. Heute beherbergt es ein Hotel.
Eine lokale Kuriosität wartet im Ortsteil Legro. Dieser ist für seine Wandbilder bekannt geworden. Die Häuser sind mit gemalten Spielfilm-Szenen verziert. Der Ortasee war wiederholt Drehort namhafter Regisseure.
Der Sacro Monte d’Orta
Folgt man der Salita della Motta bergauf, gelangt man zum Sacro Monte d’Orta, auf dem in Form eines Kalvarienbergs mit 20 Kapellen das Leben des Heiligen Franz von Assisi als Andachts- und Wallfahrtsstätte nachgestellt wurde. Er liegt im Naturschutzgebiet Riserva Naturale Speciale del Sacro Monte di Orta und zählt zum UNESCO-Welterbe der Sacri Monti. Hier befindet sich auch die Chiesa San Nicolao Francesco, mit aufwändigem Freskenschmuck.
Die Isola San Giulio
Von der Spitze der Landzunge aus ist ein weiterer Touristenmagnet zu sehen: Die hübsche kleine Insel Isola di San Giulio. Der Legende nach soll einst der Grieche Julius das Eiland von Drachen und anderen Untieren befreit haben. Von Orta San Giulio aus fahren Boote zur Insel. Anziehungspunkte sind dort die Basilica di San Giulio, mit ihrer prachtvollen romanischen Kanzel, die Abtei Mater Ecclesiae sowie der Bischofspalast (Palazzo del Vescovo di Novara).