Im Westen der Insel Sardinien gibt es eine sehr populäre archäologische Fundstätte. An dieser Stelle errichteten die Phönizier im 8. Jahrhundert v. Chr. eine Stadt und nutzten diese als Handelsniederlassung. Auf einem Hügel entstand die Stadt Tharros, die später von den Puniern eingenommen wurde und als bedeutender Handelshafen galt. Nachdem die Römer die Punier besiegt hatten, fiel Tharros in die Hände des Römischen Reiches. Viele antike Völker haben also ihre Spuren in Tharros hinterlassen, so dass der Ort auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken kann.
Die Ruinen der antiken Ortschaft Tharros stammen aus unterschiedlichen Epochen und liegen direkt an der sardischen Küste. Eine Akropolis sowie mehrere Tempel sind Überbleibsel aus der Zeit der Phönizier und sind demnach über 2.500 Jahre alt. Die Punier bauten den Hafen der Stadt ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. weiter aus. Heute ist von dem Handelshafen nichts mehr zu sehen, denn er ist komplett unter Wasser. Bei den Ausgrabungen wurde jedoch ein alter Kai mit einer Länge von 120 Metern entdeckt.
Als die Römer Tharros eingenommen hatten, wurden nicht nur Gebäude umgebaut, sondern auch breite Straßen aus dunklen Basaltplatten angelegt. Nach dem Vorbild anderer römischer Städte, wurden in dieser Ära auch Abwasserkanäle und Wasserleitungen errichtet. Die ehemaligen Thermen der Römer wurden später teilweise zu Kirchen umgestaltet.
Trotzdem durch Grabräuber im 18. Jahrhundert bereits eine Vielzahl wertvoller Fundstücke verloren ging, entdeckten Archäologen bei Ausgrabungen noch viele Relikte aus den unterschiedlichsten Epochen. Die ältesten Fundstücke aus Tharros können der Zeit der Nuraghen zugeordnet werden. Somit ist sicher, dass die Halbinsel Sinis bereits vor mehr als 3.000 Jahren besiedelt war. Aus der Nuraghen-Zeit stammen vor allem Bronzefiguren.